Der Weg zum ersten eigenen Aquarium
Die Aquaristik ist ein facettenreiches Hobby, bei dem es viel zu beobachten gibt. Im Aquarium erwarten Sie faszinierende Unterwasserlandschaften bis hin zu außergewöhnlichen Tieren mit ihren speziellen Verhaltensweisen. Doch wie gelingt der Schritt in die Welt der Aquarianer? Genau diese Frage beantworten wir in unserem heutigen Blogbeitrag.
Schritt 1: Das Aquarium
Zur Basis der Aquaristik gehört selbstverständlich das Aquarium. Der Gedanke, dass die Haltung von Fischen nicht viel Platz benötigt und ein rundes Wasserglas reichen würde, ist ein Irrglaube. Denn runde Aquarien reflektieren Echos aus jeglicher Richtung, sodass sich die Fische in dem Becken nicht zurechtfinden. Daher greifen Sie bitte ausschließlich auf rechteckige Aquarien zurück. Wenn die Behälter rechteckig sind, werden Schallwellen nicht gleichmäßig reflektiert und die Fische können Hindernisse, Fressfeinde und Ähnliches problemlos orten.
Neben der Form spielt auch die Größe eine wichtige Rolle. Hierbei ist ebenfalls ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Aquaristik ein Hobby für wenig Platz ist. Immerhin stellt das Aquarium den Lebensraum der von Ihnen zu betreuenden Wasserbewohner da. Wer sich eine richtige Unterwasserlandschaft gestalten möchte und größere Fische pflegen will, der braucht ein entsprechend großes Aquarium. Zudem erleichtert ein großes Aquarium ungemein die Stabilität der Wasserwerte. Je größer der Behälter, desto stabiler die Werte.
Allerdings gibt es auch in der Aquaristik kleinere Becken, die sogenannten Nano-Aquarien. Sie bilden eine Sonderform und sind für sehr kleine Tiere wie Zwergkrebse und Schnecken konzipiert. Wer nicht gerade mit der Nano-Aquaristik einsteigen will, der wählt am besten ein Aquarium mit 100 cm Kantenlänge. Sollten Sie jedoch bereits eine bestimmte Fischsorte favorisieren, die Sie pflegen wollen, dann sollte die Größe des Aquariums direkt an die Ausmaße der Fische angepasst werden.
Der richtige Standort
Für den perfekten Standort des Aquariums müssen einige Faktoren beachtet werden. Dazu gehört das Sonnenlicht. Direktes Sonnenlicht gilt es zu vermeiden. Das Licht heizt das Wasser unkontrolliert auf und schadet den Fischen, den Pflanzen und der Wasserqualität. Ebenso ungeeignet ist die Nähe zu einer Tür oder Lautsprechern.
Wählen Sie einen ruhigeren Standort, den Sie bequem vom Sofa oder Esstisch aus beobachten können. Die Tiere fühlen sich wohl, wenn nicht den ganzen Tag Trubel an der Aquarienscheibe herrscht.
Platzieren Sie das Aquarium auf einen geeigneten Unterschrank. In der Regel gibt es passende Aquarien-Schrank-Kombinationen. Wollen Sie den Schrank selber wählen, achten Sie auf seine Belastbarkeit. Immerhin wiegt ein Liter Wasser ein Kilogramm. Hinzu kommen die Dekoration und die Technik, die ebenfalls einige Kilos wiegen.
Nun geht`s an die Technik
Ein Aquarium ist ein künstlich angelegtes Gewässer. Damit alles geregelt und im Gleichgewicht abläuft, braucht es die passende Aquarientechnik. Für ein ausgewogenes Ökosystem im Aquarium benötigen Sie einen Filter. Er ist das A und O eines intakten Aquariums. Der Filter wälzt das Wasser im Becken um. Währenddessen arbeiten reinigende Bakterien auf Hochtouren und bauen giftige Ausscheidungen ab. Zudem wird durch die Wasserumwälzung das Algenwachstum eigedämmt.
Bei Aquarien bis 120 Liter Wasservolumen kann ein Innenfilter genutzt werden. Diesen montieren Sie an die Rückwand des Aquariums. Mit Unterwasserpflanzen und etwas Dekoration gelingt es gut, den Filter zu kaschieren. Sollten Sie ein voluminöseres Aquarium wählen, ist ein Außenfilter zu empfehlen. Solche Filter sind entsprechend der Aquariumsmaße größer und werden im Unterschrank aufbewahrt. Der Außenfilter wird mittels Schläuchen mit dem Aquarienwasser verbunden. Im Inneren des Filters befindet sich eine Pumpe, die das Wasser zirkulieren lässt und es entsteht ein intakter Filterkreislauf.
Ein weiteres Element der Aquarientechnik ist der Heizstab. Dabei wärmt er nicht das Wasser auf, sondern soll eine gewisse Temperatur konstant halten. Der Heizstab und seine zu leistende Funktion werden an die jeweilige Fischart angepasst. Sollten Sie ein Kaltwasseraquarium pflegen wollen, kann gegebenenfalls komplett auf den Heizstab verzichtet werden. Soll das Wasser allerdings gleichmäßig in einem Bereich zwischen 24 und 26°C bleiben, ist ein Heizstab ideal. Immerhin sind Fische bei Temperaturdifferenzen recht empfindlich.
Beleuchtung im Aquarium
Damit Sie alles im Blick haben und die Tiere einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus bekommen, darf die Beleuchtung nicht fehlen. Die Aquarienbeleuchtung imitiert das Sonnenlicht und trägt zur Gesundheit der Fische sowie der Pflanzen bei. Dementsprechend beträgt die ideale Beleuchtungszeit zwischen 10 und 12 Stunden. Mit einer Zeitschaltuhr kann die Beleuchtung gleichmäßig gesteuert werden.
Üblicherweise werden Tageslichtröhren in kalt- sowie warmweißem Lichtspektrum genutzt. Doch es gibt auch sogenannte Colorleuchten, die die Farben der Fische stärker herausholen sollen. Wer die Beleuchtungsintensität verdoppeln will, sollte auf Reflektoren setzen. Auf diese Weise wird es heller, aber der Energieverbrauch bleibt gleich. Allerdings ist diese Methode nur geeignet, wenn die Beleuchtungsintensität für den jeweiligen Fischbesatz geeignet ist.
Die Einrichtung: „Home sweet Home“
Sobald die Basis steht, kann es an die Einrichtung gehen. Dabei hängen die Details vom gewünschten Tierbesatz ab. Doch es gibt einige generelle Aspekte, die zur Aquariumseinrichtung gehören. Dazu zählt der Bodengrund. Dieser besteht aus zwei Schichten. Die erste Schicht bildet ein Nährstoffboden. Er nimmt ungefähr 1/3 des gesamten Bodenvolumens ein und sorgt für ausreichend Nährstoffe für die Unterwasserpflanzen. Hierauf wird eine ca. 4 bis 6 cm dicke Schicht aus abgerundetem Kies gefüllt. Der Kies hat einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter und verhindert, dass der Nährstoffboden aufgewirbelt werden kann. Es gibt zahlreiche Farben beim Kies, sodass individuelle Vorlieben erfüllt werden können.
Bei manchen Fischen (z.B. Buntbarsch oder Diskusfisch) wird statt des Kieses feiner Sand verwendet. Dabei wird eine maximal zwei Zentimeter dicke Sandschicht aufgetragen, die regelmäßig gesäubert werden muss.
Ein weiteres Einrichtungselement sind die Aquarienpflanzen. Sie tragen einen Großteil zur Wasserqualität bei und sollten nicht fehlen. Sie sind quasi die Lunge des Aquariums. Am besten werden zwei bis drei Wasserpflanzen je 10 Liter Wasservolumen gepflanzt. Die Wurzeln werden in den Nährstoffboden gesetzt und mit dem Kies fixiert. Aquarienpflanzen gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben. So entstehen einzigartige Landschaften, die die Wasserwerte stabilisieren.
Schließlich kann Dekoration zum Einsatz kommen. Diese reicht von Steinen über Wurzeln bis hin zu Skulpturen aus Keramik. Damit es ein einheitliches Bild im Aquarium gibt, kann die Rückwand von außen mit einer Folie beklebt oder direkt mit einer Strukturrückwand ausgestattet werden.
Das Wasser kann kommen
Sobald das Aquarium fertig eingerichtet ist, füllen Sie es mit Wasser. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Leitungswasser enthält oftmals Rückstände von Desinfektionsmitteln oder Schwermetallen. Deshalb sollten die Stoffe mit einem Wasseraufbereiter beseitigt werden. Zudem lohnen sich Filterstarterbakterien. Diese sorgen dafür, dass der Selbstreinigungsprozess des Wassers aktiviert wird. Mit einem Wassertest überprüfen Sie regelmäßig die Wasserwerte. Das Aquarium soll mindestens zehn Tage für sich stehen. Das heißt, es kommen noch keine tierischen Bewohner hinein. In dieser sogenannten Einlaufphase justieren Sie die Technik und die Bakterien beginnen mit ihrer Arbeit. Erst, wenn die Wasserwerte nach diesen 10 Tagen für weitere 3 Tage hintereinander stabil waren, können die ersten robusten Bewohner einziehen. Je länger Sie mit dem Fischbesatz warten, desto besser ist das Ökosystem eingefahren.