Ratgeber: Wie Sie Ihr Auto selbst lackieren
Den Lack eines Fahrzeugs zu beschädigen geht ganz schnell: Ein Einkaufswagen, spielende Kinder oder der eigene Autoschlüssel und schon ist es passiert. Dabei können Sie diese ärgerliche Situation nutzen, um sich selber im Lackieren zu versuchen. Allerdings sei an dieser Stelle gesagt, dass eine Lackierung in Handarbeit nicht mit einer professionellen Lackierung vergleichbar ist. Doch wenn Sie sich ausprobieren wollen und es nicht schlimm wäre, falls es nicht perfekt wird, dann werden Sie viel Freude haben, Ihr Auto selber zu lackieren.
Ein Probelauf hilft
Falls Sie die Möglichkeit haben, an einem ausrangierten Wagen zu üben, dann wäre das großartig. Beispielsweise ein angerosteter Sprinter, Ducato oder Transit sind tolle Übungsobjekte. Hier kann nichts schlimmer gemacht und verschiedene Handgriffe getestet werden. Jedoch geht es auch ohne Übung. Wie? Das verraten wir Ihnen.
Lackieren: Verschiedene Möglichkeiten
Übrigens ist Lackieren nicht gleich Lackieren. Denn es existieren mehrere Verfahren, um ein Auto farblich aufzufrischen. Hierzu gehören die Sprühlackierung, das Rollen und die Folierung. Erstere gehört zu den klassischen Lackierarbeiten.
Beim Sprühlackieren wird der Lack, wie der Name bereits verrät, gesprüht. Für kleinere Schadstellen kann bereits eine Sprühdose ausreichen. Falls großflächiger gearbeitet wird, braucht es eine Sprühpistole, einen Kompressor und einen Mischeimer für die Farbe.
Im Gegensatz dazu kommt das Rollieren eines Autos mit einfacheren Utensilien aus. Neben einer entsprechenden Farbrolle (je nach Oberfläche) benötigen Sie eine Malerwanne, Zeitungspapier und Lack. Die Oberfläche des Fahrzeugs wird wie bei einer Renovierung angestrichen.
Schließlich gibt es noch die Variante der Folierung. Dabei wird eine Lackfolie auf die entsprechende Stelle des Autos gezogen. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, da die Folie ohne Blasen aufgezogen werden muss.
So lackieren Sie selbst
Bevor Sie Ihrem Auto einen frischen Lack verleihen, geht es an die Vorbereitung. Immerhin macht eine gute Vorbereitung 90 % beim Auto selbst lackieren aus. Seien Sie genau und planen Sie alles detailliert. Damit ersparen Sie sich nicht nur schlechte Ergebnisse, sondern auch die Zeit, um die Patzer wieder zu reparieren.
Erstens: Das Auto muss blitzen
Top Ergebnisse erfordern ein sauberes Auto. Die Oberfläche des Wagens muss blitzsauber sein. Es reicht nicht, wenn Sie mit einem trockenen Lappen den Staub abwischen. Am besten wählen Sie eine Handwäsche. Denn die Oberfläche muss richtig sauber sein. Allerdings achten Sie bitte darauf, dass in der Waschstraße das Heißwachs ausgeschaltet ist. Mit dieser Oberflächenbehandlung kann das Auto nicht lackiert werden.
Im zweiten Schritt wird demontiert
Wenn es geht, demontieren Sie so viele Komponenten Ihres Wagens wie möglich: Scheibenwischer, Antenne, Zierleisten, Blinker, Lichter, Waschdüsen und Radkappen. Alles, was entfernt werden kann, wird demontiert. Denn das, was sich nicht am Fahrzeug befindet, wird auch nicht mit lackiert.
Das Abkleben
Trotz Demontage gibt es genügend Komponenten, die nicht mit lackiert werden sollen. Deswegen geht es nun ans Abkleben. Mit einem hochwertigen Kreppband kleben Sie die Autoscheiben samt Gummis ab. Zudem werden durch die Demontage entstandene Hohlräume an den Rücklichtern und Autoscheinwerfen ebenfalls abgeklebt. Jedoch orientiert sich das Abkleben auch an Ihrem Vorhaben. Wollen Sie nur eine bestimmte Stelle der Oberfläche lackieren, ist dieser Schritt weniger zeitintensiv für Sie, als bei einer Lackierung des gesamten Fahrzeugs.
Das gehört dazu: Beulen, Schleifen und Entfetten
Auch wenn eine Lackierung dem Wagen einen frischen Charakter verleiht, so betont die Lackierung jedoch etwaige Beulen. Deswegen beseitigen Sie im vierten Schritt unschöne Beulen. Setzen Sie auf intensives Ausbeulen und wenig Spachtelmasse. Mit dieser Vorgehensweise sichern Sie sich die besten Ergebnisse.
Nun kommt der Feinschliff
Zur perfekten Vorbereitung für die Lackierung gehört das Abschleifen. Nur mit einer angerauten Oberfläche kann der neue Lack auf der alten Farbe haften. Für hervorragende Ergebnisse setzen Sie auf 400er und 600er Schleifpapier. Das ganze ergänzen Sie mit einem Schleifklotz. Dabei ist reine Handarbeit gefragt, da Sie so die richtige Kraft einbringen können. Der Farbauftrag ist je nach Stelle verschieden. Setzen Sie eine mechanische Schleifmaschine ein, passiert es schnell, dass Sie bis aufs Blech herunter schleifen.
Alles fettfrei waschen
Nachdem Sie geschliffen und gespachtelt haben, ist die Oberfläche mit Staub übersät. Daher nutzen Sie nun einen Silikonreiniger. Dieser entfettet das Auto vollkommen. Hierbei sollten Sie nicht sparen. Verwenden Sie den Silikonreiniger großzügiger und das Auto ist perfekt für die Lackierung vorbereitet.
Vom Arbeitsplatz zum Finish
Um das Auto selbst zu lackieren, muss nicht nur die Oberfläche des Wagens vorbereitet werden, sondern auch der Arbeitsplatz. Sie brauchen einen Ort mit einem Dach, damit der frische Lack nicht durch Regen, Laub, Insekten, Staub oder andere Gegebenheiten beschädigt wird.
Während einer Lackierung mit Sprühlack entsteht Farbnebel. Bedenken Sie das bei der Wahl des Arbeitsplatzes und kleben Sie entsprechend ab. Beispielsweise ist ein Car-Port ein guter Arbeitsplatz zum Lackieren.
Das Finish für den Lack
Wenn Sie die Oberfläche des Autos Schritt für Schritt vorbereitet und lackiert haben, geht es nun ans Finish. Dafür nutzen Sie ein sehr feines Schleifpapier. Damit gehen Sie über die Lackierung und vollenden Ihre Arbeit mit dem Auftragen einer Politur. Dieser letzte Schritt wertet die Wirkung des Lacks auf. Doch nutzen Sie dieses Finish keinesfalls für matten Lack. Denn ein Mattlack wird durch erneutes Schleifen sowie eine Politur nur beschädigt.
Nun sind Sie dran
Schließlich sind Sie an der Reihe: Sie entscheiden, welche Art der Lackierung es sein soll. Nichtsdestotrotz haben die drei Varianten einiges gemeinsam. Denn sie alle ermöglichen eine günstige, schnelle und kreative Alternative zur herkömmlichen Lackierung in der Werkstatt. Wenn Sie sich gerne selber handwerklich betätigen, zwei Tage Zeit und ein kleines Budget mitbringen, dann ist das Auto selbst zu lackieren genau das Richtige.
Meinen Dank für die ausführlichen Schritte beim Lackieren! Möchte zum ersten Mal das machen. Befürchte nichts verkehrt zu machen. Hoffe, bleiben nach Rollieren keine Nähte zu sehen. Im Sommer soll doch alles blitzen, wie neu.
Interessanter Beitrag zur Selbst-Lackierung. Mein Auto soll wirklich lackiert werden, aber ich weiß nicht ob ich es alleine schaffe. Wenn ich es dann doch machen werde, weiß ich jetzt auf jeden Fall wie es geht. Also, danke für die Infos!
Vielen Dank für das positive Feedback!
Ich wusste nicht, dass es so viele Methoden gibt, um ein Auto zu lackieren. Das Sprühlackieren klingt ganz praktisch. Ich werde mir definitiv eine Sprühpistole besorgen und damit probieren. Danke für den Beitrag, sehr hilfreich!
Dankeschön für die positive Rückmeldung. Wir sind gespannt, wie das Lackieren bei Ihnen mit der Sprühpistole klappt
Interessant, wie viele verschiedene Möglichkeiten zum Autolackieren es gibt! Ich werde mit dem Rollieren probieren. Ich muss mir nur die Malerwanne besorgen. Danke für die Tipps, sehr hilfreich! Ich freue mich schon auf das Ergebnis!
Wir sind auch auf Ihr Ergebnis gespannt! Berichten Sie uns gerne davon.
Ich werde das Auto meines Bruders für ihn lackieren. Gut zu wissen, dass man nicht nur die Scheiben sondern auch alle Gummis abkleben muss. Er wird sich so über die neue Farbe freuen.
Ich hatte besonders Angst vor dem Lackieren beim ersten mal, aber Ihr Tipp sich vorher auszuprobieren macht Sinn. Mit Ihrer Schritt-für-Schritt Anleitung fühle ich mich auch viel sicherer. Falls es doch nicht klappt wie erwartet ist in der Nähe auch eine Autolackiererei.
Berichten Sie uns gerne, ob und wie das Lackieren bei Ihnen funktioniert hat. Wir sind gespannt!
Danke für den Tipp, dass ich vor dem Lackschaden reparieren an einem ausrangierten Wagen üben sollte. Ich wusste gar nicht, dass es mehrere Verfahren gibt, um ein Auto farblich aufzufrischen. Ich finde das Sprühlackieren ja eigentlich recht cool.
Danke für den Beitrag zum Thema Autolackierung. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu.
Danke für den interessanten Beitrag über das Auto lackieren.Ich würde liebend gerne mein Auto umlackierten und würde es gerne selbst tun.Ich werde dementsprechend mir bald das entfetten und Endbeulen vornehmen.Danke!
Danke für den Tipp, dass der neue Lack nur mit einer abgeschliffenen Oberfläche auf der alten Farbe haften kann. Mein Onkel möchte sein altes Auto neu lackieren lassen. Er wird die Oberfläche seines Autos vor dem Lackieren unbedingt neu abschleifen lassen.