Airbrush für Anfänger

Willkommen in der Welt der Farben!

Sie sind gerne kreativ? Malen, Zeichnen und Fotografieren sind Themen, die Sie interessieren? Wenn ja, haben Sie sich denn auch schon mit Airbrush beschäftigt? Denn Airbrush ist eine andere Art der Kunst, bei der die vielfältigsten Werke entstehen können. Ob Möbel, Leinwände, Figuren, Fahrzeuge, Instrumente, Torten, Fingernägel oder Make-up – mit Airbrush kann (fast) alles besprüht werden.

Was ist Airbrush?

Wortwörtlich übersetzt handelt es sich beim Airbrush um einen Luftpinsel. Allerdings hat sich der englische Begriff „Airbrush“ durchgesetzt. Damit ist ein Spritzgerät gemeint, durch das flüssige Farbe gezielt gesprüht werden kann. Solch ein Spritzgerät ist mit einem Luftschlauch an einem elektrisch betriebenen Kompressor angeschlossen. Dadurch entsteht ein Luftdruck, der ein feines Zerstäuben der flüssigen Farbe ermöglicht. An diesem Spritzgerät befindet sich entweder ein befestigter Behälter oder ein aufgesetzter Becher, in dem die Farbe enthalten ist.

Der Becher wird oberhalb des Geräts aufgesetzt und bedient sich des Fließsystems. Ist die Farbe unterhalb des Gerätes angesetzt, handelt es sich um ein Saugsystem. Airbrush unterscheidet sich von Lackier- sowie Spritzpistolen durch die sehr feinen Düsen, die einen Einsatzbereich von 0,15 und 0,6 mm ermöglichen, was bei anderen Pistolen nicht der Fall ist. Die Luft- und Farbzufuhr werden via Hebel reguliert und erst an der Düsenspitze zusammengeführt.

Freie Bahn für die Kreativität.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Was Airbrush so besonders macht: Die Pistole berührt nicht den Untergrund. Dadurch kann (fast) jedes Material und jede Oberfläche bemalt werden. Zudem sind sehr feine Arbeiten möglich. Durch die Pistole wird die Farbe dünn, schnell sowie gleichmäßig aufgetragen. Bei gekonnter Auftragung der Farbe, ist diese direkt trocken. Dadurch können atemberaubende Schattierungen und weiche Farbübergänge geschaffen werden. Mittels Schablonentechniken können ebenfalls harte Kanten und Muster hergestellt werden. Airbrush ist in der freien Kunst sehr beliebt, um fotorealistische Effekte zu erzielen.

Welches Zubehör brauchen Anfänger?

Das Airbrush-Gerät ist das A und O.

Das wichtigste Zubehör ist das Airbrush-Gerät. Die auf dem Markt erhältlichen Geräte unterscheiden sich durch ihre Nadelgrößen, Düsen, die Farbzufuhr und den Grad ihrer Bedienbarkeit. Beim Bedienen gibt es Unterschiede in einfacher Hebelfunktion, doppelter Hebelfunktion und gekoppelter bzw. kontrollierter Hebelfunktion. Zum weiteren Equipment gehört der Kompressor. Er variiert in Lautstärke, Gewicht und Leistungsstärke.

Ein essentielles Zubehör ist auch die Airbrush-Farbe. Vor allem dünne Flüssigkeiten eignen sich sehr gut zum Airbrushen. Abhängig vom Einsatzgebiet gibt es spezielle Farben. Diese sind dann für die Verwendung auf Kunststoff, Papier, Metall, Leinwand, Textilien, Torten oder dem Körper geeignet. Wenn nicht auf vorgemischte Farben zurückgegriffen wird, braucht es zusätzlich einen Verdünner. Damit das Farbesprühen funktioniert, ist ein Schlauch notwendig. Dieser verbindet den Kompressor mit der Pistole. Letztlich gehört noch ein Halter zur Grundausstattung. Dort wird das Airbrush-Gerät abgelegt, wenn es nicht in Gebrauch ist.

Der Airbrush Kompressor

Der Kompressor ist dafür zuständig, den Luftdruck konstant zu halten, um ein gleichmäßiges Sprühbild zu erzeugen.  Am besten ist ein ölfreier Kompressor, da dieser leichter zu reinigen und meist wartungsfrei ist. Hat der Kompressor einen Lufttank, muss das Gerät nicht dauerhaft angeschaltet bleiben, um den Luftdruck aufrecht zu halten. Ein guter Kompressor sollte über einen Wasserabschneider verfügen. Dieser sorgt dafür, dass kein Wasser in die Druckluft gelangt. Ansonsten kommt es zu einem unregelmäßigen Spritzbild der Farbe und Kleckse können entstehen.

Ein Kompressor ist gut für das Airbrushen geeignet, wenn er im Bereich von 1,5 bis 2,2 Bar eingestellt werden kann. Damit erzeugt er den passenden Luftdruck. Um den Druck genau zu bestimmen, sollte der Kompressor ein Nanometer bzw. eine Druckanzeige haben. Bei der Wahl des Airbrush Kompressors spielt die Lautstärke eine untergeordnetere Rolle. Zwar sind leisere Geräte angenehmer für das Arbeitsklima, doch solange ein Lufttank vorhanden ist, kann die Lautstärke ignoriert werden.

Jetzt wirds bunt!

Bunt, bunter, Airbrush!

Für das Airbrushen sind so gut wie alle Farben geeignet. Doch gerade am Anfang sollte sich erst an Sprühbild, Farbkonsistenz und Farbeigenschaften herangetastet werden. Am besten steigen Sie mit Acrylfarbe ein. Diese wird normal verdünnt und ergibt ein harmonisches Sprühbild. Farben mit ätzender Wirkung sollten nicht beim Airbrush verwendet werden. Denn ätzende Farben greifen die Dichtungen der Airbrush-Pistole an. Lacke sind eher etwas für Profis. Sie benötigen eine spezielle Vorbereitung, da sie ansonsten bereits in der Düse trocknen können. Um Farben zu mischen braucht es Wasser bzw. Farbverdünner, einen verschließbaren Behälter sowie eine Pipette. Mit dem verschließbaren Behälter wird verhindert, dass die gemischten Farben austrocknen. Gut gemischte Farbe hat eine milchige Konsistenz. Um das zu testen, kann die Farbe an die Behälterinnenseite gedrückt werden. Fließt die Farbe von selbst herunter, hinterlässt einen durchsichtigen Farbschleier und es bilden sich keine Tropfen? Dann ist die Mischung ideal.

Noch ein paar Tipps

Wer zum ersten Mal Airbrushen will, sollte auf einem Blatt Papier üben. Dabei bekommen Sie ein Gefühl für die Pistole, das Sprühbild und Sie sehen, ob die Farbe richtig gemischt ist. Wenn Sie sich im Umgang mit der Airbrush-Pistole sicher fühlen, sollten Sie nicht komplett auf die eigentlichen Modelle über gehen. Testen Sie erst, ob die Farbe auf dem jeweiligen Modell hält. Dafür kann z.B. am Rahmen oder einem äußeren Rand geübt werden. Sollte die Farbe nicht halten, kann das Material aufgeraut werden.

Wird das Airbrushen unterbrochen, sollte der Hebel der Maschine immer in die Ausgangslage zurückgeschoben werden. Ansonsten würde die Farbe aus der Düse laufen. Wenn das Airbrush-Gerät auseinander genommen werden sollte, wird die Nadel idealerweise vorne aus der Maschine gezogen. Damit wird verhindert, dass die Farbreste durch das komplette Gerät gezogen werden.