Einrichtung im Aquarium – Schritt für Schritt
Die Einrichtung im Aquarium ist mehr, als ein paar Steine und Unterwasserpflanzen. Mit der Einrichtung im Aquarium entscheiden Sie, ob sich die darin lebenden Tiere wohl fühlen. Denn eine gut konzipierte Einrichtung beinhaltet verschiedene Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten für die Unterwasserbewohner. Zudem beeinflusst die Einrichtung die Wirkung des Aquariums. Beispielsweise wirkt ein dunkler Bodengrund mit hellen Felsen sehr modern und der Einsatz von bunten Glassteinen hat einen verspielten Charme.
Grundlagen klären
Damit Sie das Aquarium erfolgreich einrichten können, klären Sie einige Grundlagen. Hierzu gehören die zukünftigen Bewohner des Aquariums. Denn die verschiedenen Tiere haben unterschiedliche Ansprüche an das Aquarium. Dabei müssen Sie den Spagat zwischen den einzelnen Bedürfnissen der Tiere meistern. Fragen Sie sich bei der Planung, welche Tiere Sie halten wollen und wie viele. Klären Sie auch, wie viel Platz Sie für das Aquarium haben. Passt die gewünschte Tierart mit dem zur Verfügung stehenden Platz zusammen, geht es weiter.
Die zukünftigen Aquarienbewohner sind das wichtigste Kriterium für die Einrichtung im Aquarium. Denn die Tiere brauchen eine gewisse Wassertemperatur und einen bestimmten pH-Wert. Diese Werte beachten Sie auch später, wenn es um die Auswahl der Aquarienpflanzen geht. Selbst das Verhalten der Fische hat einen Einfluss auf die Pflanzen. Immerhin brauchen schwimmaktive Fische freie Flächen, damit sie sich uneingeschränkt bewegen können. Hier wären schnell wuchernde Pflanzen nicht artgerecht.
Aquarium säubern und platzieren
Wenn das Aquarium gekauft ist, säubern Sie es. Nutzen Sie einen unbenutzten Schwamm und frisches Leitungswasser, um das Aquarium zu reinigen. Verzichten Sie auf Putzmittel oder Seife. Diese Hilfsmittel hinterlassen Rückstände, die das Wasser belasten und den Tieren schaden. Lassen Sie das Aquarium nach dem Reinigen trocknen.
Anschließend prüfen Sie die Dichtheit des Beckens. Wenn ein Aquarium dicht ist, sind die Silikonnähte gleichmäßig und ohne Unterbrechungen.
Nun stellen Sie das Aquarium an seinen endgültigen Platz. Der perfekte Standort bekommt kein direktes Sonnenlicht ab, ist eben und keinesfalls wackelig. Es gibt genug Raum, um am Aquarium zu hantieren und der Untergrund hält dem Gewicht eines eingerichteten Aquariums stand.
Nun wird eingerichtet
Die erste Schicht im Aquarium bildet der Nährstoffboden. Dieser Langzeit-Bodengrunddünger ist die Nähstoffschicht für die Aquarienpflanzen. Diesen füllen Sie ungefähr 3 cm hoch ein. Auf diese Schicht folgt der eigentliche Bodengrund. Dieser bedeckt den kompletten Nährstoffboden und soll verhindern, dass der Bodendünger frei zugänglich ist.
Beim Bodengrund haben Sie die Wahl zwischen Kies und Sand. Den Unterschied macht die Körnung. Bis zu einer Korngröße von 2 mm handelt es sich um Sand und ab einer Körnung von 2 mm aufwärts ist es Kies. In dem Bereich von 0,1 bis 0,3 mm ist es feiner Aquariumsand.
Welchen Bodengrund Sie wählen, hängt von der zu haltenden Fischart ab. Orientieren Sie sich an der jeweiligen natürlichen Umgebung und den Verhaltensweisen der Tiere. Beispielsweise bevorzugen grundelnde Bodenbewohner einen feineren Sand und Flusskrebse mögen lieber die grobe Variante mit einer Körnung bis 2 mm. Letztlich gilt für den Bodengrund das selbe: Er muss gründlich durchgespült werden. Selbst, wenn der Bodengrund als „gewaschen“ verkauft wird, waschen Sie ihn trotzdem. Nur sogenannter Soil, ein aktiver Boden, wird nicht gewaschen.
Mit dem Bodengrund wird das Design des Aquariums beeinflusst. Kies oder Sand lassen Sie nach hinten im Aquarium ansteigen. Auf diese Weise betonen Sie bestimmte Bereiche und erschaffen Dynamik. Je nachdem welche Farbe der Bodengrund hat, ergibt sich eine andere Wirkung. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Farben für Kies und Sand. Allerdings sollten Sie keinen Sand für Sandkästen verwenden, da dieser mit Fungiziden behandelt wird. Andererseits ist auch Bausand aufgrund seiner scharfkantigen Körnung ungeeignet.
Hardscape gestalten
Beim sogenannten Hardscape handelt es sich um die harte Einrichtung im Aquarium. Das sind Elemente aus härteren Materialien. Zum Beispiel gehören Hölzer, Wurzeln und Steine zum Hardscape. Hierbei gehen Sie vorsichtig mit den Elementen um, da Sie das Glas des Aquariums nicht beschädigen wollen. Während Sie das Hardscape anlegen, kann Pappe als Schutz vor die Scheiben gesetzt werden.
Sobald die einzelnen Elemente ihre Position gefunden haben, drücken Sie diese in den Kies. Somit haben die Steine und Co. einen festeren Halt und stabilisieren gleichzeitig den Boden. Wenn der Bodengrund mit einer Steigung gestaltet wurde, setzen Sie dort Steine in die Steigung bzw. an die Hügel. Diese geben Stabilität und verhindern ein Abrutschen der Hügel.
Für die Verwendung von Steinen gibt es einige Tipps, die für ein harmonisches und gleichzeitig spannendes Gesamtbild im Aquarium sorgen. So sollten unterschiedlich große Steine verwendet werden. Der größte Stein bildet den zentralen Punkt, um diesen herum werden die kleineren Steine arrangiert. Dabei wirkt eine ungerade Anzahl an Steinen harmonischer.
Pflanzen bilden das Softscape
Mit den Aquarienpflanzen wird das sogenannte Softscape gestaltet. Je nach Tierart wählen Sie eine entsprechende Bepflanzung. Es gibt kleinbleibende Pflanzenarten, Bodendecker, große Stängelpflanzen, buschige Gewächse und vieles mehr. Dabei wählen Sie eine entsprechende Bepflanzung für Vorder-, Mittel- und Hintergrund.
Aquarienpflanzen sind Lebewesen und brauchen Nahrung. Diese bekommen sie in Gärtnereien mittels Dünger. Da der Dünger aber nicht in das Aquarium soll, werden neue Pflanzen 1 Tag lang in klarem Wasser gebadet. Bei der Haltung von Garnelen sollte das separate Wasserbad sogar bis zu 3 Wochen andauern. Denn Garnelen reagieren sehr empfindlich auf Fremdstoffe.
Pflanzen für das Aquarium werden oftmals im Topf angeboten. In diesen Töpfen sind sie von sogenannter Steinwolle umgeben, die Düngerlösung enthält. Für eine fischfreundliche Wasserqualität niemals die Pflanzen mit Topf und Steinwolle einsetzen. Beides in einem kleinen Eimer Wasser entfernen. Anschließend wird nur die Pflanze alleine 1 Tag lang gründlich ausgewaschen und ins Aquarium gesetzt. Steinwolle enthält Eisen und ist beispielsweise für Garnelen giftig. Selbst noch so langes Baden und Waschen neutralisiert die Steinwolle nicht.
Wenn die Pflanze lange Wurzeln hat, kürzen Sie diese auf ca. 3 cm und entfernen Sie abgestorbene Blätter. Jetzt werden die Pflanzen eingesetzt. Eine lange Pinzette erleichtert die Arbeit, da mit diesem Hilfsmittel die Pflanze bis in den Nährstoffboden gesteckt werden kann. Beginnen Sie mit der Bepflanzung im Hintergrund und arbeiten Sie sich nach vorne.
Technik und Feinschliff
Das Aquarium ist ein künstlich angelegtes Ökosystem, dass auf Hilfe angewiesen ist. Damit das System läuft, benötigen Sie entsprechende Technik. Hierzu gehört ein geeigneter Filter. Dieser reinigt das Wasser durchgehend und sorgt für eine gute Wasserqualität. Wird der Filter in Nähe der Wasseroberfläche positioniert, bringt er diese in Bewegung. Dadurch wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert.
Je nach Tier brauchen Sie einen Heizstab. Mit diesem bringen Sie das Wasser auf die Temperatur, die für die jeweilige Tierart nötig ist. Für gesunde Pflanzen ist der Einsatz einer CO2-Anlage ideal. Doch eine CO2-Anlage ist kein Muss für das Aquarium. Was Sie jedoch benötigen, ist eine Beleuchtung. Denn das Licht ist notwendig, um einen Tag- und Nachtrhythmus zu simulieren. Zudem fördert die Beleuchtung das Pflanzenwachstum.
Unser Tipp: Bevor Sie die Technik zum Laufen bringen, muss das Aquarium noch mit Wasser befüllt werden. Dabei gehen Sie behutsam vor, da ansonsten die neue Einrichtung aufgewirbelt wird. Nutzen Sie einen Teller und legen Sie diesen in das Aquarium. Nun gießen Sie das Wasser auf den Teller, anstatt auf den Bodengrund. So wird das Wasser behutsam in das frisch eingerichtete Aquarium gegossen.