Schlagwort: Meerwasseraquaristik

Steckbrief: Anemonenfisch

Der Anemomenfisch gehört zu den bekanntesten Fischen in der Meerwasseraquaristik und ist unter Aquarianern sehr beliebt. Seinen Namen verdankt der Fisch seiner Lebensweise, da er in enger Symbiose mit Anemonen lebt. Aufgrund seiner Färbung wird der Anemonenfisch auch Clownfisch genannt. Beim Clownfisch handelt es sich um die Unterart Amphirion ocellaris, den falschen Anemonenfisch. Hinzu kommt der echte Anemonenfisch, Clarks Anemonenfisch und der Samtanemonenfisch. Sie zählen zu den bekanntesten Arten der Anemonenfische. Insgesamt gibt es in der Gattung Amphiprion weitere 29 Arten.

Die Beliebtheit der Anemonenfische hat mehrere Gründe. Zum einen ist es ein sehr farbintensiver Fisch, der je nach Unterart verschiedene Muster aufweist. Zum anderen ist es eine vergleichsweise gut zu pflegende Fischart. Hinzu kommt sein interessantes Sozialverhalten, da er sein Leben gemeinsam mit „seiner“ Anemone verbringt. Doch wer ist dieser Fisch genau?

Der Anemonenfisch stellt sich vor

Der falsche Clownfisch ist an den schwarzen Streifen erkennbar.

Beim Anemonenfisch handelt es sich um eine kleine bis mittelgroße Fischart. Er erreicht eine Körperlänge von 7 bis 16 cm und kann bis zu 15 Jahre alt werden. Je nach Art trägt der Fisch ein orangenes, rötliches, gelbliches oder schwärzliches Schuppenkleid. Zudem weist der Anemonenfisch je nach Art typische Streifen und Flecken auf. Beispielsweise hat der falsche Clownfisch eine kräftige Orangefärbung. Diese wird von drei weißen Querstreifen unterbrochen. Der mittlere dieser Streifen hat eine Ausbuchtung nach vorne. Zwar ist der echte Clownfisch auch orange-weiß gefärbt. Jedoch sind beim echten Clownfisch die weißen Querstreifen mit schwarzen Streifen begrenzt. Zusätzlich gibt es den falschen Clownfisch noch in einer dunklen Variante, bei der die Querstreifen hell und der Rest der Schuppen komplett schwarz gefärbt sind.

In der freien Wildbahn ist der Anemonenfisch im Indopazifik zu finden. Er kommt in tropischen Gebieten vor und bewohnt Gewässer um Malaysia, den Philippinen, Thailand, Taiwan, Indien, Indonesien, China, Japan und Australien. Die Region um Neuguinea zählt zu den artenreichsten Regionen, da dort bis zu zehn unterschiedliche Arten von Anemonenfischen vorkommen. Dabei sind die Verbreitungsgebiete der echten und falschen Anemonenfische getrennt. Der falsche Clownfisch ist nördlich von Australien sowie im Westpazifik zu finden. Dahingegen kommt der echte Clownfisch im Großraum Neuguinea vor.

Die Lebensweise der Clownfische ist polyandrisch. Das heißt, ein weiblicher Anemonenfisch lebt zusammen mit mehreren Männchen. Diese Gruppe bewohnt gemeinsam eine Anemone bzw. eine kleine Gruppe Seeanemonen.

Der Clown und seine Anemone

Was wäre der Anemonenfisch ohne seine Anemone? Immerhin ist die Anemone ausschlaggebend für seinen Namen. Dies liegt an der ausgeprägten Symbiose zwischen dem Fisch und der Seeanemone. Je nach genauer Unterart des Clownfischs lebt er nur mit einer bestimmten Art von Anemone zusammen.

Dem Clownfisch macht das Gift der Anemone nichts aus.

Der Fisch wird von einer Schleimschicht bedeckt. Während andere Tiere von den giftigen Nesseln der Anemonen verbrannt bzw. verletzt werden, geschieht dem Clownfisch nichts. Dabei ist bisher nicht geklärt, wie diese Schleimschicht entsteht, die den Fisch immun gegen das Gift macht. Manche Clownfische brauchen sogar noch eine Eingewöhnungsphase, bis sie das Gift vertragen.

Da sich andere Meereslebewesen nicht an die Anemone heran trauen, bietet sie dem Clownfisch einen geschützten Lebensraum. So ist der farbenfrohe Fisch vor Fressfeinden sicher. Dahingegen profitiert die Seeanemone von der hohen Wasserzirkulation. Diese wird durch die Aktivität der Clownfische verursacht. Abgestorbene Tentakel der Seeanemonen werden von den Clownfischen gefressen. Zudem beseitigen die Fische übrig gebliebene Essensreste der Anemonen. Damit jeder genügend Nahrung hat, locken die Clownfische Raubfische zur Anemone. Mit den bunten Schuppen ist der Clownfisch sehr auffällig und ein guter Köder. Sind die Raubfische nah genug an der Anemone, erlegt sie ihre Beute. Zusätzlich düngen die Clownfische die Seeanemone mit ihren Ausscheidungen.

Anemonenfisch im Aquarium

Für die artgerechte Haltung von Clownfischen muss direkt auf die Bedürfnisse zweier verschiedener Lebewesen geachtet werden. Denn eine Haltung ohne Seeanemone ist nicht möglich. Als Mindestmaß für das Aquarium gilt ein Becken mit 250 Litern Wasservolumen. Hierbei ist größer immer besser, da in voluminöseren Aquarien die Wasserwerte leichter stabil gehalten werden können. Zudem handelt es sich um ein Meerwasseraquarium, dass in größeren Dimensionen viel prächtiger wirkt und besser eingerichtet werden kann.

Die Wassertemperatur befindet sich zwischen 24 bis 27°C bei einem pH-Wert von 8,0 bis 8,4 sowie 0 bis 18° dGH. Anemonenfische leben ausschließlich in Salzwasser. Daher wird das Aquarium mit entsprechendem Wasser befüllt. Bei 25°C Wassertemperatur ist eine Salzdichte von 1,022 – 1,025 ideal. Damit das Aquarium stabil bleibt, braucht es eine gewisse technische Ausstattung. Typisch für Meerwasseraquarien sind eine Strömungspumpe, eine Heizquelle, ein Eiweißabschäumer und eine Beleuchtung, die für Meerwasserbecken geeignet ist.

Für die artgerechte Haltung im Aquarium braucht es Anemonen.

Der passende Bodengrund ist Korallensand. Allerdings sollte auf lebende Korallen verzichtet werden, da sie den Anemonen Verletzungen zufügen können. Was nicht fehlen darf, sind die Seeanemonen. Für den falschen Clownfisch eignen sich die Mertens Anemone, die Prachtanemone und die Riesenanemone. Es sollte mindestens eine dieser drei Anemonenarten in das Becken gesetzt werden. Die Größe der Anemone muss passend zu den Fischen und ihrer Größe sein. Wenn die Seeanemone zu klein ist, geht sie unter vielen Fischen ein.

Der Anemonenfisch kann mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Jedoch sollte die Anemone nicht auf dem Speiseplan der anderen Fische stehen. Zudem sollte nur eine Art von Anemonenfischen gehalten werden, da sich die Unterarten nicht miteinander vertragen.

Die Ernährung des Clownfischs

Clownfische sind Allesfresser und schnappen sich im Meer alles, worauf sie Lust haben. Von Algen über Plankton bis hin zu Garnelen und Copepoden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kost tierisch oder pflanzlich ist, so lange sie den Anemonenfisch satt macht. Zudem wissen die Fische in freier Wildbahn nie, wann es die nächste Mahlzeit gibt. Daher fressen sie alles, was in ihren Mund passt. Deswegen gilt für die Haltung im Aquarium, dass Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung achten. Die Fische müssen ausgewogen und vitaminreich versorgt werden. Greifen Sie ebenfalls auf tierisches sowie pflanzliches Futter zurück.

Allerdings darf nicht zu viel Futter ins Aquarium gelangen. Denn der natürliche Instinkt bringt die Fische dazu, Futter zu horten. Alles, was übrig bleibt, wird von den Tieren für schlechtere Zeiten versteckt. Jedoch wird der Anemonenfisch im Aquarium regelmäßig gefüttert und der Vorrat nicht gebraucht. Schließlich schlägt sich das gehortete Futter auf die Wasserqualität nieder.

Ratgeber: Das Aquarium umrüsten

Kann ein Süßwasseraquarium auf Meerwasser umgerüstet werden?

Die Aquaristik zieht mit ihrem Charme zahlreiche Aquarianer in ihren Bann. Gerade Anfänger entscheiden sich oftmals für die Süßwasseraquaristik, da sich um Meerwasserbecken vielerlei Mythen und Stolpersteine ranken. Jedoch kommt dem einen oder anderen Süßwasseraquarianer nach einer Weile der Gedanke, von Süß- auf Salzwasser umzurüsten. Daher die Frage: Kann man ein Aquarium umrüsten?

Die Antwort ist ja. Es ist prinzipiell möglich, ein Süßwasseraquarium auf Salzwasser umzurüsten. Dafür müssen die Stellschrauben neu justiert werden. Was wir damit meinen und wie das geht, erfahren Sie nun.

Andere Bedürfnisse ans Licht

Wer von Süß- zu Meerwasser wechseln will, der sollte die Aquarientechnik neu aufstellen. Hierbei müssen aber nicht ganz von vorne beginnen, da Sie ja bereits über ein Aquarium verfügen. Für die Meerwasseraquaristik brauchen Sie jedoch eine andere Beleuchtung. Im Salzwasserbecken sind ganz andere Bewohner zu finden, als im Süßwasseraquarium. Ein Süßwasserfisch benötigt ein Lichtspektrum, mit dem ein Meereslebewesen nicht gut klar kommt. Korallen, Anemonenfisch und Co. sind auf abweichende Lichtspektren angewiesen. Deshalb tauschen Sie die Beleuchtung einfach aus. Die alten Fassungen der Röhren können Sie wiederverwenden.

Unterschiede der Aquarientechnik

Zudem werden Meerwasseraquarien mit speziellen Technikbecken mit Überlauf und Rückförderpumpe kombiniert. Diese Ausstattung sorgt für eine gute Wasserzirkulation und reichert das Wasser mit Sauerstoff an. Hinzu kommt ein Eiweißabschäumer. Dieser entlastet das Ökosystem im Aquarium, da er das Wasser mittels Aufschäumen säubert. Durch den Schaum werden Schadstoffe gefangen und eingeschlossen. Der Schaum treibt an die Wasseroberfläche und wird einfach abgeschöpft.

Für das Umrüsten auf Meerwasser ist der Einsatz von Strömungspumpen wichtig. Sie sind nötig, um im Aquarium die natürlichen Gegebenheiten nachzustellen. Im offenen Meer gibt es Naturgewalten wie etwa meterhohe Wellen und starke Strömungen. Mit solchen Strömungspumpen wird die Natur im kleineren Rahmen imitiert. Dabei wird das Wasser umgewälzt. Als Richtwert gilt eine 20-fache stündliche Umwälzung des Wasservolumens.

Wärmen und Kühlen

Während das Heizen bzw. Kühlen beim Süßwasseraquarium nicht immer Pflicht ist, darf es beim Meerwasserbecken nicht fehlen. Immerhin sollte im Meerwasseraquarium eine konstante Temperatur von 25°C herrschen. Damit wird im Winter geheizt und im Sommer nach Bedarf gekühlt. Zur Kühlung gibt es spezielle Lüfter und Kühlaggregate.

Schließlich unterscheidet sich auch die Einrichtung des Meerwasserbeckens und muss bei einer Umrüstung angepasst werden. Denn ein Salzwasseraquarium benötigt sogenanntes Lebendgestein, Kies und Sand. Diese Aspekte dienen als biologische Filter und halten die Wasserwerte stabil. Empfehlenswert sind löchrige Steine, da poröse Steine viel Platz für nützliche Bakterien und Kleinstlebewesen bieten.