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Steckbrief: Diskusfisch

Der Diskusfisch wird auch Diskus genannt und gehört zu den beliebtesten Fischen in der Aquaristik. Das hat er seinem auffälligem Äußeren sowie seinem interessanten Sozialverhalten zu verdanken. Während es Hobbyaquarianern noch vor einigen Jahren nicht gelang, Diskusfische artgerecht zu halten, ist die Pflege der possierlichen Fische heute kein Hexenwerk mehr. Dafür ist vor allem das Voranschreiten der Filtertechnik verantwortlich. Zudem sind die Zuchtformen mittlerweile robuster und verzeihen auch mal einen Fehler.

Damit Sie mehr über den Diskus erfahren und wie er zu halten ist, stellen wir den außergewöhnlichen Fisch heute vor.

Wer ist dieser Fisch?

Vom Aussehen her passt der Diskus in die Meere dieser Welt. Denn dort erwartet die Mehrheit auffällig bunte Fische. Doch der Diskus ist ein Süßwasserfisch. Er kommt aus dem Amazonasgebiet und gehört zu der Familie der Buntbarsche. Seine diskusähnliche Form gab ihm seinen Namen.

In den Gewässern des Amazonas lebt er bei 26 bis 32°C Wassertemperatur bei einem pH-Wert von 5,0 bis 7,0. Dabei liegt die Gesamthärte des Wassers unter 10°dGH.

Ein Diskus kann eine Körperlänge von 15 cm erreichen. Daher handelt es sich bei ihm um einen mittelgroßen Fisch. Mit einer Lebenserwartung von 15 Jahren begleitet der Diskus den Aquarianer lange. Das sollte Ihnen vor der Anschaffung der Tiere bewusst sein. Ebenso, dass es sich um einen sozialen Fisch handelt. Er braucht Gesellschaft und wird in Gruppen gehalten. Besonders wohl fühlt er sich in Gruppen ab fünf bis sechs Artgenossen. Das heißt, wer sich für den Diskus entscheidet, der hält direkt eine ganze Gruppe.

Das Aquarium für Diskusfische

Aufgrund seiner Größe, ist der Diskus nichts für kleine Aquarien. Hinzu kommt, dass der Diskus in einer Gruppe gehalten wird. Als Richtwert gelten 80 Liter Wasservolumen pro Diskus. Das heißt, bei einer 5-köpfigen Gruppe Diskusfische fängt ein artgerechtes Aquarium bei 400 Litern an. Allerdings gilt hier: Je größer, desto besser! Dies meint nicht nur die Größe des Aquariums, sondern auch die Anzahl der bunten Barsche.

Neben der Größe des Aquariums ist auch dessen Stellplatz wichtig. Denn der Diskus ist ein sensibles Wesen. Erschütterungen und Lärm machen ihn krank. Daher vermeiden Sie Standorte neben Fernsehern oder Lautsprechern. Ebenso ungeeignet sind die Nähe zu Türen, Heizkörpern und Sonnenlicht.

Einrichtung im Hause Diskus

Bei der Einrichtung eines Aquariums für Diskusfische kann die Heimat der Tiere imitiert werden. Daher ist feiner Kies oder Sand als Bodengrund geeignet. Darauf positionieren Sie verschiedene Wurzeln. Die Wurzeln können auch festgebunden werden, sodass sie an der Wasseroberfläche schwimmen. Nehmen Sie am besten Mangroven- oder Moorkienholz. Es verfügt über eine natürliche Imprägnierung und fault nicht im Wasser. Andere Hölzer würden sich nach einer Zeit zersetzen und das Wasser belasten.

Diskusfische mögen Wurzeln im Aquarium.

Während die Wurzeln der Unterwasserwelt des Amazons ähneln, gibt es auch Einrichtungsaspekte, die sich unterscheiden. Dazu gehört die Bepflanzung. Im natürlichen Lebensraum gibt es nur wenige Pflanzen. Anders ist es im Aquarium. Hier kann ruhig üppiger bepflanzt werden, um verschiedene Versteckmöglichkeiten für die Fische zu schaffen. Dabei sollten die Unterwasserpflanzen mit Temperaturen bis 30°C klar kommen. Mit schwimmenden Pflanzen kreieren Sie zusätzlich abgedunkelte Flächen, in denen sich Diskusfische gerne aufhalten. Doch übertreiben Sie es auch nicht. Der Diskus ist ein sehr schwimmfreudiger Fisch und braucht aufgrund seiner Größe genug freie Fläche zum Schwimmen.

Achtung bei den Wasserwerten

Wenn Sie bedenken, dass der Diskus nur in bestimmten Bereichen dieser Erde und dort nur in Gewässern mit speziellen Konditionen vorkommt, dann ist folgender Aspekt nicht verwunderlich: Der Diskus ist sehr sensibel, wenn es um die Wasserwerte geht. Für die perfekte Haltung mit gesunden Tieren braucht das Wasser einen pH-Wert von 6,5. Dabei liegt die Gesamthärte zwischen 5 bis 7°und die Karbonathärte befindet sich in dem Bereich von 3 bis 4°. Nitrit sollte im Wasser so gering sein, dass es unter der Nachweisbarkeitsgrenze liegt. Das alles bei einer Wassertemperatur von 28 bis 32°C.

Das richtige Futter

Bei der Ernährung spielt sowohl tierisches als auch pflanzliches Futter eine Rolle. Die Basis bildet ein Trockenfutter, das speziell für Diskusfische entwickelt ist. Es enthält wichtige Nährstoffe und sollte das Hauptfutter darstellen. Hinzu kommt Lebendfutter, über das sich der Diskus freut. Die Auswahl reicht von Mückenlarven und Artemia bis hin zu Enchytraen sowie Wasserflöhen. Da der Magen dieses Fisches sehr klein ist, sollte das Futter über den Tag verteilt werden. Für Jungfische gilt eine Fütterungsempfehlung von 3 Mal täglich. Ausgewachsene Diskusfische werden nur ein bis zwei Mal pro Tag gefüttert.

Fremde Gesellschaft

Der Diskus kann mit ruhigen Fischarten vergesellschaftet werden.

Soll das Aquarium nicht nur mit Diskusfischen besiedelt werden, sollten Sie auf ruhigere Fische als Mitbewohner zurückgreife. Da der Diskus keine Unruhe mag und solche speziellen Wasserwerte braucht, ist die Auswahl an Fischen zur Vergesellschaftung begrenzt. Mit einer Diskusgruppe harmonierende Fischarten sind Neonsalmler, Rotkopfsalmler, ein Pärchen Schmetterlingsbuntbarsche, Antennenwelse, Panzerwelse, einige Barbenarten, einige Schmerlenarten und Skalare. Bei einer Vergesellschaftung mit Skalaren muss das Aquarium allerdings noch um ein vielfaches größer sein.

Der Diskus vermehrt sich

Mit zwei Jahren erreichen Diskusfische die Geschlechtsreife und können sich vermehren. Dafür vollzieht ein Pärchen einen Balztanz in dessen Folge das Weibchen bis zu 400 Eier ablegt. Anschließend werden die Eier vom Männchen befruchtet. Diese Art der Fortpflanzung macht den Diskus zu einem sogenannten Offenbrüter. Das Gelege wird intensiv von dem Pärchen betreut und vor Feinden verteidigt. Bereits nach 50 Stunden schlüpfen die Jungtiere. Anfänglich ernähren sich die Kleinen von dem Hautsekret der Elterntiere. Mit zunehmender Größe fressen die Jungtiere Plankton. Dabei werden sie weiterhin von der Elternfischen betreut.

Steckbrief: Süßwassergarnele

Was Sie über die kleinen Süßwasserbewohner wissen sollten

In der Aquaristik gibt es nicht nur Fische. Gerade die Süßwassergarnele ist ein interessantes und farbenprächtiges Tier, welches sich gut für die Aquarienhaltung eignet. Dabei werden im Aquarium Garnelen zweier Gruppen gepflegt. Hierzu gehört die Familie der Atyidae mit zirka 450 verschiedenen Arten. Sie allesamt sind Süßwasserbewohner. Andererseits werden im Aquarium auch Garnelen der Familie Palaemonoidea gehalten. Hierbei handelt es sich um Großgarnelen, die in den unterschiedlichsten Gewässern zu finden sind. Von den Großgarnelen sind an die 30 Arten für die Aquaristik interessant.

Das artgerechte Aquarium

Die Süßwassergarnele ist ein kleines Tier. Daher können selbst bei geringem Platz einige der wunderschönen Tiere gehalten werden. Damit es für die Süßwassergarnele artgerecht wird, richtet sich die Mindestgröße des Aquariums nach der Größe der Tiere.

Für die Länge des Aquariums gilt: Es braucht mindestens das Fünffache der Körperlänge der ausgewachsenen Garnele. Ebenso braucht das Aquarium eine Tiefe des Dreifachen der Garnelenlänge. Gleiches gilt für die Höhe des Beckens.

Ansprüche der Süßwassergarnele

Süßwassergarnelen können mit einigen Handgriffen problemlos im Aquarium gehalten werden. Generell brauchen sie sauerstoffreiches sowie sauberes Wasser. Die Keimdichte im Wasser sollte so gering wie möglich ausfallen. Fremdmaterialien oder Belastungen durch Metalle müssen vermieden werden. Zum Beispiel ist Kupfer Gift für die Garnelen. Das sollten Sie bedenken, wenn Ihre Trinkwasserleitungen aus Kupfer bestehen.

Je nach Art der Süßwassergarnele variiert die Wassertemperatur.

Sogenannte Fächergarnelen und die Zwerggarnelen benötigen weiches Wasser. Im Gegensatz dazu geht es den Großgarnelen besser mit härterem Wasser. Die benötigte Wassertemperatur hängt von der jeweiligen Garnelenart ab und sollte individuell eingestellt werden. Beispielsweise stammen manche Garnelen aus Bergbächen und sind kühle Temperaturen gewohnt. Dementsprechend brauchen sie eine Wassertemperatur von 16 bis 22°C. Jedoch gibt es auch Arten aus wärmeren Regionen, die eine Wassertemperatur um 28°C benötigen.

Auch das Sozialverhalten unterscheidet sich bei den verschiedenen Süßwassergarnelen. Während die Großgarnelen meistens territorial ist und alleine gehalten wird, sind Zwerg- sowie Fächergarnelen gesellige Artgenossen. Sie fühlen sich in Gruppen mit bis zu 20 Tieren sehr wohl.

Was ins Aquarium gehört

Damit das Wasser frei von Schadstoffen bleibt, ist die biologische Filterung unabdingbar. Das heißt, dass das verwendete Filtermaterial eine große Oberfläche für schadstoffabbauende Bakterien bieten sollte. Ein Außenfilter erfüllt diesen Zweck.

Hinweis: Achten Sie unbedingt darauf, dass der Filter garnelenfreundlich ist. Ansonsten können die Garnelen in die Filterpumpe eingesogen werden und sterben. Entweder wählen Sie spezielle Filter für die Garnelenhaltung oder Sie bauen gängige Filter um. Beispielsweise bringen Sie bei einem Außenfilter einen Ansaugschutz an. Für einen Innenfilter nutzen Sie engmaschigen Schaumstoff und machen ihn garnelensicher.

Moos ist bei der Haltung von Süßwassergarnelen beliebt.

An die Beleuchtung stellen Süßwassergarnelen keine besonderen Ansprüche. Sie benötigen kein starkes Licht, sodass Sie sich bei der Beleuchtung an den Wasserpflanzen orientieren sollten. Denn es ist wichtig, viele Versteckmöglichkeiten für die Garnelen anzubieten. Dies gelingt mit einer Vielzahl an Wasserpflanzen. Die Pflanzen geben dem Aquarium Struktur sowie Farbe und den Garnelen Sicherheit. Besonders beliebt bei der Garnelenhaltung sind Moose. Sie gibt es als Bodendecker, als Aufsteckpflanze und als schwebende Bälle.

Als Bodengrund verwenden Sie sogenannten Garnelenkies. Dieser verfügt über die passende Größe für die kleinen Tiere und weist die optimalen Werte auf.

Das schmeckt der Süßwassergarnele

Bei der Ernährung sind Süßwassergarnelen dankbare Pfleglinge, denn sie sind Allesfresser. Daher steht Ihnen das gesamte Repertoire an Futtersorten offen. Süßwassergarnelen vertilge die üblichen Fischfuttersorten oder Sie nehmen spezielles Futter für Garnelen. Allerdings sind Fächergarnelen nur in der Lage sehr kleine Futterpartikel aufzunehmen. Deshalb eignen sich Futtertabletten für diese Art gut. Die Tabletten zerfallen langsam und es lösen sich kleine Teilchen, die die Fächergarnelen aufnehmen kann.

Zusätzlich zum Fertigfutter geben Sie den Süßwassergarnelen totes Laub in das Aquarium. Tot meint, dass das Laub nicht mehr grün ist, sondern bereits braun. Getrocknetes, grünes Laub belastet das Wasser aufgrund seines hohen Zuckergehaltes und erhöht die Anzahl der Keime im Wasser. Deshalb wählen Sie totes Laub. Dieses stellt das Basisfutter für die Garnelen da und kann jederzeit abgeknabbert werden. Nutzen Sie nur Laub von ungiftigen Laubbaumarten und einigen Obstbäumen. Dazu zählen Kirschbaum, Walnuss, Esskastanie, Erle, Eiche, Rotbuche, Ahorn und Birke. Stellen Sie eine unbegrenzte Menge an Laub zur freien Verfügung. Die Süßwassergarnele wird es Ihnen danken.

Die Pflege gehört dazu

Zur Pflege der Süßwassergarnele gehört ein regelmäßiger Teilwasserwechsel. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Anzahl der im Aquarium lebenden Garnelen ab. Jedoch gilt als grober Richtwert der wöchentliche Wechsel. Dabei wird bis zu einem Drittel des Wassers gewechselt. Ist das Aquarium nur gering besetzt und verfügt über eine gute biologische Filterung, tauschen Sie alle 14 Tage nur 1/5 des Wassers aus. Achten Sie darauf, dass das neue Wasser temperiert ist und nicht mehr als 3 bis 4°C vom restlichen Wasser im Aquarium abweicht. Das neue Wasser darf niemals wärmer sein, nur kälter. Ansonsten schaden Sie den Garnelen erheblich.

Steckbrief: Kampffisch

Beim siamesischen Kampffisch handelt es sich um einen optisch sehr ansprechenden Fisch. Mit seinen federähnlichen Flossen flattert er im Wasser umher. Seine prachtvolle Färbung verstärkt den federgleichen Eindruck und macht jeden Fisch einzigartig. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass der Kampffisch zu den Hinguckern im Aquarium gehört. Dabei gibt es einiges, was bei der Haltung dieses schönen Fisches zu beachten ist. Daher stellen wir Ihnen heute den siamesischen Kampffisch in unserem Steckbrief vor.

Wer ist der Kampffisch?

Der Kampffisch lebt in freier Wildbahn in Thailand und Kambodscha. Diese Länder sind auch der Ursprung seiner Zucht. Anfänglich ist die Fischart tatsächlich für Kämpfe gezüchtet worden. Doch ihr beeindruckendes Aussehen ließ den Kämpfer bald zu einer Art Statussymbol aufsteigen, sodass er für Schauen gezüchtet wurde. Erstmals kam im Jahr 1892 ein Kampffisch nach Europa und eroberte schnell den Kontinent.

Ursprünglich war der Kampffisch rot bis braun.

Die Urform des Kampffisches war rot bis braun. Heutzutage existieren unzählige Farbvarianten. Ursprünglich waren auch die Flossen kürzer, da der Fisch eine gute Ausdauer beim Schwimmen hatte. Mittlerweile haben die meisten gezüchteten Kampffische fahnenartige Flossen, die sein majestätisches Aussehen unterstreichen.

Der Kampffisch wird bis zu 7 Zentimeter groß und hat eine Lebenserwartung von 4 Jahren. Die Besonderheit ist seine Zugehörigkeit. Denn der Kampffisch gehört zu den sogenannten Labyrinthfischen und verfügt über ein Labyrinthorgan. Dies ermöglicht ihm, atmosphärischen Sauerstoff aus der Luft zu atmen. Das heißt, wenn das Wasser zu sauerstoffarm ist, kann dieser Fisch an die Oberfläche schwimmen und „normal“ atmen.

Sein Revier wird verteidigt

Namensgebend für den Kampffisch ist sein ausgeprägtes Revierverhalten. Kommt ein anderer Unterwasserbewohner in das Revier des Fisches, gibt es keinen Spielraum für Geduld. Der Kämpfer greift direkt aggressiv an. Oftmals führen Kämpfe unter männlichen Konkurrenten zum Tod. In der Natur schaffen die Fische es, sich aus dem Weg zu gehen. Immerhin ist der Lebensraum dort nicht eingegrenzt. Allerdings sieht es im Aquarium anders aus und das territoriale Verhalten ist im Aquarium ausgeprägter.

Selbst vor den weiblichen Kampffischen wird nicht halt gemacht. Wenn ein Männchen um die Gunst eines Weibchens balzt, geschieht dies ebenfalls aggressiv. Dadurch sind die Weibchen teilweise derart gestresst, dass sie sterben. Daher dürfen Kämpfer im Aquarium nicht mit Artgenossen gehalten werden. Für die Vergesellschaftung im Aquarium eignen sich andere Fische.  

Kampffisch im Aquarium

Damit es dem Kampffisch im Aquarium gut geht, muss das Becken groß genug sein. Als Mindestmaß gilt ein Aquarium mit einer Kantenlänge von 60 cm sowie einem Fassungsvolumen von 54 Litern. Die Wassertemperatur liegt bei 26 °C, sodass sie den natürlichen Bedingungen entspricht. Das Wasser braucht einen pH-Wert zwischen 6 und 8 sowie eine Gesamthärte zwischen 5 und 15. Auf eine Strömung kann im Aquarium verzichtet werden, da der Fisch aus stillstehenden Gewässern kommt.

Der Kampffisch braucht konstante Wasserwerte.

Konstante Wasserwerte sind in größeren Aquarien einfacher zu realisieren und die Stabilität der Werte ist für den Fisch wichtig. Mit Schwankungen kann der Fisch nicht umgehen und wird krank. Zudem kann sich in großen Aquarien gestalterisch ausgetobt werden. Mit einer üppigen Bepflanzung wird das Aquarium zu einem richtigen Blickfang und gibt dem Fisch genügend Versteck- sowie Rückzugsmöglichkeiten. Nur übertreiben Sie es auch nicht: Lassen Sie genügend Platz zum Schwimmen und freie Oberflächen, damit der Kampffisch atmen kann.

Den Boden bedecken Sie mit einem feinen Kies. Gut sind dunklere Farbtöne, sodass der Fokus auf den bunten Schuppen des Fisches liegt.

Bei der Aquarientechnik benötigt der Fisch nichts Extravagantes. Mit einem Filter, einem Heizstab für die Wassertemperatur und einer Beleuchtung haben Sie alles, was die Haltung erfordert. Da es der Kampffisch nicht zu hell mag, wählen Sie eine entsprechende Beleuchtung. Das Licht darf ruhig etwas schummrig sein.

Für seine Ernährung benötigt der Kampffisch tierische Komponenten. Denn der Fisch ist ein Fleischfresser. Mit Lebend- und Trockenfutter bekommen Sie den kleinen Fisch satt. Zudem finden Sie im Handel spezielles Flockenfutter für Kampffische.

Gesellschaft für den Kampffisch

Wenn Sie einen Kampffisch halten möchten, muss er nichts zwangsweise alleine bleiben. Zwar mag der Kämpfer keine Artgenossen, doch andere Fische werden geduldet. Dafür sollten die anderen Aquarienbewohner nicht zu klein sein. Ansonsten frisst sie der Kämpfer einfach auf. Zusätzlich dürfen die anderen Fische kein Revierverhalten haben. Deswegen fallen Barsche schon mal weg. Auch große Flossen sind zu vermeiden, da sie das Revierverhalten fördern. Daher sind Guppys beispielsweise ungeeignet. Schließlich sollten andere Fische nicht zu lebhaft sein, da sie sonst nur Stress auslösen. Hiermit sind Bärlinge auch aus dem Rennen. Demnach sind Welsarten die ideale Gesellschaft für Kampffische.

Aquascaping – Die Kunst im Aquarium

Markante Felsformationen, dichtes Moos, feinfiedriges Gras und schimmernder Kies. Was wie die Beschreibung einer unberührten Landschaft klingt, ist ein Ausschnitt des Aquascapings. Dabei handelt es sich um eine moderne Variante der Pflanzenaquaristik. Denn beim Aquascaping wird das Aquarium naturnah eingerichtet. Dafür nutzen Sie für die Gestaltung Elemente der Natur und bringen sie in abgewandelter Form ein. Die dabei entstehende Landschaft wird als Aquascaping-Layout bezeichnet. Ein solches Layout ist das Kriterium, welches das Aquascaping von der herkömmlichen Aquaristik unterscheidet, denn es ist wohlüberlegt.

Unterschiede zur klassischen Aquaristik

Die Natur hat zahlreiche Facetten. Deswegen nimmt sich ein Aquascaper die ansprechendsten Vorlagen und entwickelt daraus sein Layout. Daher steht die Inspiration an erster Stelle beim Aquascaping. Aquascaper lassen sich von der Natur Impulse geben, recherchieren im Internet, betrachten Bildbände, gehen auf Wanderung und besuchen Parks. Dabei treffen sie auf Orte oder Ausschnitte, die sie detailliert wiedergeben wollen. Daher reichen Aquascapes von detailgetreuen einzelnen Elementen bis hin zu ganzen Miniaturlandschaften.

Nach der Inspiration folgt das Konzept. In der klassischen Aquaristik wird die Aquariengestaltung eher dem Geschmack überlassen und dem zufälligen Positionieren. Dahingegen hat das Aquascaping ein Konzept. Das Layout wird bedacht und skizziert. Hierbei fließen die Inspirationen aus der vorigen Recherche ein. Nachdem das erdachte Layout auf dem Papier den gewollten Eindruck erzielt, wird es umgesetzt.

Wissenswert: Interessant ist, dass die Inspiration nicht etwa von anderen Unterwasserlandschaften kommt, sondern von Landschaften oberhalb der Wasseroberfläche. Verschiedene Gebirgsketten sind ein gern gestaltetes Layout. Ob tiefe Schluchten, dichte Wälder oder lange Hügelketten, sie alle werden aufwendig arrangiert.

Das Hardscape ist anders

Dieses Hardscape wird von „Felsen“ dominiert.

Zusätzlich ist es das Hardscape, das das Aquascaping von der herkömmlichen Aquaristik unterscheidet. Denn ein modernes Aquascape setzt auf ein ausgeprägtes Hardscape, also dekorative Elemente aus harten Materialien. Beispielsweise gehören Steine und Wurzeln zum Hardscape. Vergleichend fällt bei einem herkömmlichen Naturaquarium hauptsächlich die Bepflanzung auf. Zudem sind in der klassischen Variante die Pflanzen akkurat angeordnet, ähnlich einem strukturiertem Garten. Dabei fehlt jegliche Spontanität und Wildheit. Diese Kreativität und „Unordnung“ wird beim Aquascape dargestellt.

Das Hardscape ist scheinbar willkürlich. Doch in Wahrheit ist selbst das chaotische Erscheinungsbild akribisch durchdacht. Bei dieser genau geplanten Anordnung wird oftmals nach der Methode „Wabi-Sabi“ vorgegangen. Das beschreibt die Wahrnehmung durch Schönheit und geht auf Takashi Amano, eine führende Kraft des Aquascapings, zurück. Der japanische Naturfotograf revolutionierte die Aquaristik mit seinen modernen Designs und prägte das Layout vieler Naturaquarien.

Pflanzen im Aquascape

Pflanzen geben dem Aquascape Akzente.

Ergänzend zum zentralen Hardscape dürfen auch beim Aquascaping die Pflanzen nicht fehlen. Ebenso wie Steine, Wurzeln und Co. sind sie nicht dem Zufall überlassen. Wählen Sie die Pflanzen in perfekter Harmonie zum Hardscape. Somit ordnen Sie die Aquarienpflanzen gezielt an und erschaffen ein perfektes Bild. Während klassische Aquarien mit einer Vielzahl von Pflanzen aufwarten, kann es im Aquascape vorkommen, dass lediglich eine Pfanzenart verwendet wurde. Bei Formationen, die durch Steine geprägt sind, werden meist maximal drei verschiedene Pflanzenarten eingesetzt.

Eine gern genutzte Aquarienpflanze ist Moos. Denn Moose integrieren Sie auf die verschiedensten Arten in das Layout. Entweder als Farbklekse auf Wurzeln und Steinen, als dichte Mooslandschaften entlang einer Felskette oder als kleiner Baum. Sollten Sie eine bewaldete Landschaft kreieren wollen, greifen Sie auf sogenanntes Christmas-Moos zurück. Dessen Triebe ähneln Tannenzweigen und ergeben die perfekte Wald-Illusion.

Tiefenwirkung unter Wasser

Damit die Landschaft echt wirkt, müssen die Dimensionen und Perspektiven stimmen. Daher wird der Bodengrund schon fast strategisch beim Aquascape eingesetzt. Mit höher sowie tiefer liegenden Bereichen entsteht eine Tiefenwirkung im Aquarium. Mit niedrig bleibenden Pflanzen im Vordergrund und höheren Aufbauten im Hintergrund wird dieser Effekt verstärkt. Mit diesem Vorgehen schaffen Sie Dynamik und Ausgeglichenheit.

Um alles richtig in Szene zu setzen, darf beim Aquascaping eine passende Beleuchtung nicht fehlen. Immerhin soll alles im optimalen Licht erscheinen. Hierbei sollte die Wirkung von Licht und Schatten nicht unterschätzt werden. Da die Aquarienpflanzen Ihr Aquascape vervollständigen, ist eine CO2-Anlage empfehlenswert. Diese sorgt für ein gesundes Wachstum der Pflanzen.   

Einrichtung im Aquarium – Schritt für Schritt

Die Einrichtung im Aquarium ist mehr, als ein paar Steine und Unterwasserpflanzen. Mit der Einrichtung im Aquarium entscheiden Sie, ob sich die darin lebenden Tiere wohl fühlen. Denn eine gut konzipierte Einrichtung beinhaltet verschiedene Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten für die Unterwasserbewohner. Zudem beeinflusst die Einrichtung die Wirkung des Aquariums. Beispielsweise wirkt ein dunkler Bodengrund mit hellen Felsen sehr modern und der Einsatz von bunten Glassteinen hat einen verspielten Charme.

Grundlagen klären

Damit Sie das Aquarium erfolgreich einrichten können, klären Sie einige Grundlagen. Hierzu gehören die zukünftigen Bewohner des Aquariums. Denn die verschiedenen Tiere haben unterschiedliche Ansprüche an das Aquarium. Dabei müssen Sie den Spagat zwischen den einzelnen Bedürfnissen der Tiere meistern. Fragen Sie sich bei der Planung, welche Tiere Sie halten wollen und wie viele. Klären Sie auch, wie viel Platz Sie für das Aquarium haben. Passt die gewünschte Tierart mit dem zur Verfügung stehenden Platz zusammen, geht es weiter.

Die zukünftigen Aquarienbewohner sind das wichtigste Kriterium für die Einrichtung im Aquarium. Denn die Tiere brauchen eine gewisse Wassertemperatur und einen bestimmten pH-Wert. Diese Werte beachten Sie auch später, wenn es um die Auswahl der Aquarienpflanzen geht. Selbst das Verhalten der Fische hat einen Einfluss auf die Pflanzen. Immerhin brauchen schwimmaktive Fische freie Flächen, damit sie sich uneingeschränkt bewegen können. Hier wären schnell wuchernde Pflanzen nicht artgerecht.

Aquarium säubern und platzieren

Wenn das Aquarium gekauft ist, säubern Sie es. Nutzen Sie einen unbenutzten Schwamm und frisches Leitungswasser, um das Aquarium zu reinigen. Verzichten Sie auf Putzmittel oder Seife. Diese Hilfsmittel hinterlassen Rückstände, die das Wasser belasten und den Tieren schaden. Lassen Sie das Aquarium nach dem Reinigen trocknen.

Anschließend prüfen Sie die Dichtheit des Beckens. Wenn ein Aquarium dicht ist, sind die Silikonnähte gleichmäßig und ohne Unterbrechungen.

Nun stellen Sie das Aquarium an seinen endgültigen Platz. Der perfekte Standort bekommt kein direktes Sonnenlicht ab, ist eben und keinesfalls wackelig. Es gibt genug Raum, um am Aquarium zu hantieren und der Untergrund hält dem Gewicht eines eingerichteten Aquariums stand.

Nun wird eingerichtet

Die erste Schicht im Aquarium bildet der Nährstoffboden. Dieser Langzeit-Bodengrunddünger ist die Nähstoffschicht für die Aquarienpflanzen. Diesen füllen Sie ungefähr 3 cm hoch ein. Auf diese Schicht folgt der eigentliche Bodengrund. Dieser bedeckt den kompletten Nährstoffboden und soll verhindern, dass der Bodendünger frei zugänglich ist.

Beim Bodengrund haben Sie die Wahl zwischen Kies und Sand. Den Unterschied macht die Körnung. Bis zu einer Korngröße von 2 mm handelt es sich um Sand und ab einer Körnung von 2 mm aufwärts ist es Kies. In dem Bereich von 0,1 bis 0,3 mm ist es feiner Aquariumsand.

Heller Kies als Bodengrund.

Welchen Bodengrund Sie wählen, hängt von der zu haltenden Fischart ab. Orientieren Sie sich an der jeweiligen natürlichen Umgebung und den Verhaltensweisen der Tiere. Beispielsweise bevorzugen grundelnde Bodenbewohner einen feineren Sand und Flusskrebse mögen lieber die grobe Variante mit einer Körnung bis 2 mm. Letztlich gilt für den Bodengrund das selbe: Er muss gründlich durchgespült werden. Selbst, wenn der Bodengrund als „gewaschen“ verkauft wird, waschen Sie ihn trotzdem. Nur sogenannter Soil, ein aktiver Boden, wird nicht gewaschen.

Außergewöhnlich: Ein lilafarbener Bodengrund.

Mit dem Bodengrund wird das Design des Aquariums beeinflusst. Kies oder Sand lassen Sie nach hinten im Aquarium ansteigen. Auf diese Weise betonen Sie bestimmte Bereiche und erschaffen Dynamik. Je nachdem welche Farbe der Bodengrund hat, ergibt sich eine andere Wirkung. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Farben für Kies und Sand. Allerdings sollten Sie keinen Sand für Sandkästen verwenden, da dieser mit Fungiziden behandelt wird. Andererseits ist auch Bausand aufgrund seiner scharfkantigen Körnung ungeeignet.

Hardscape gestalten

Beim sogenannten Hardscape handelt es sich um die harte Einrichtung im Aquarium. Das sind Elemente aus härteren Materialien. Zum Beispiel gehören Hölzer, Wurzeln und Steine zum Hardscape. Hierbei gehen Sie vorsichtig mit den Elementen um, da Sie das Glas des Aquariums nicht beschädigen wollen. Während Sie das Hardscape anlegen, kann Pappe als Schutz vor die Scheiben gesetzt werden.

Mit Steinen bilden Sie das Hardscape.

Sobald die einzelnen Elemente ihre Position gefunden haben, drücken Sie diese in den Kies. Somit haben die Steine und Co. einen festeren Halt und stabilisieren gleichzeitig den Boden. Wenn der Bodengrund mit einer Steigung gestaltet wurde, setzen Sie dort Steine in die Steigung bzw. an die Hügel. Diese geben Stabilität und verhindern ein Abrutschen der Hügel.

Für die Verwendung von Steinen gibt es einige Tipps, die für ein harmonisches und gleichzeitig spannendes Gesamtbild im Aquarium sorgen. So sollten unterschiedlich große Steine verwendet werden. Der größte Stein bildet den zentralen Punkt, um diesen herum werden die kleineren Steine arrangiert. Dabei wirkt eine ungerade Anzahl an Steinen harmonischer.

Pflanzen bilden das Softscape

Mit den Aquarienpflanzen wird das sogenannte Softscape gestaltet. Je nach Tierart wählen Sie eine entsprechende Bepflanzung. Es gibt kleinbleibende Pflanzenarten, Bodendecker, große Stängelpflanzen, buschige Gewächse und vieles mehr. Dabei wählen Sie eine entsprechende Bepflanzung für Vorder-, Mittel- und Hintergrund.

Aquarienpflanzen müssen gut gewaschen werden, bevor sie ins Aquarium kommen.

Aquarienpflanzen sind Lebewesen und brauchen Nahrung. Diese bekommen sie in Gärtnereien mittels Dünger. Da der Dünger aber nicht in das Aquarium soll, werden neue Pflanzen 1 Tag lang in klarem Wasser gebadet. Bei der Haltung von Garnelen sollte das separate Wasserbad sogar bis zu 3 Wochen andauern. Denn Garnelen reagieren sehr empfindlich auf Fremdstoffe.

Pflanzen für das Aquarium werden oftmals im Topf angeboten. In diesen Töpfen sind sie von sogenannter Steinwolle umgeben, die Düngerlösung enthält. Für eine fischfreundliche Wasserqualität niemals die Pflanzen mit Topf und Steinwolle einsetzen. Beides in einem kleinen Eimer Wasser entfernen. Anschließend wird nur die Pflanze alleine 1 Tag lang gründlich ausgewaschen und ins Aquarium gesetzt. Steinwolle enthält Eisen und ist beispielsweise für Garnelen giftig. Selbst noch so langes Baden und Waschen neutralisiert die Steinwolle nicht.

Wenn die Pflanze lange Wurzeln hat, kürzen Sie diese auf ca. 3 cm und entfernen Sie abgestorbene Blätter. Jetzt werden die Pflanzen eingesetzt. Eine lange Pinzette erleichtert die Arbeit, da mit diesem Hilfsmittel die Pflanze bis in den Nährstoffboden gesteckt werden kann. Beginnen Sie mit der Bepflanzung im Hintergrund und arbeiten Sie sich nach vorne.

Technik und Feinschliff

Das Aquarium ist ein künstlich angelegtes Ökosystem, dass auf Hilfe angewiesen ist. Damit das System läuft, benötigen Sie entsprechende Technik. Hierzu gehört ein geeigneter Filter. Dieser reinigt das Wasser durchgehend und sorgt für eine gute Wasserqualität. Wird der Filter in Nähe der Wasseroberfläche positioniert, bringt er diese in Bewegung. Dadurch wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert.

Je nach Tier brauchen Sie einen Heizstab. Mit diesem bringen Sie das Wasser auf die Temperatur, die für die jeweilige Tierart nötig ist. Für gesunde Pflanzen ist der Einsatz einer CO2-Anlage ideal. Doch eine CO2-Anlage ist kein Muss für das Aquarium. Was Sie jedoch benötigen, ist eine Beleuchtung. Denn das Licht ist notwendig, um einen Tag- und Nachtrhythmus zu simulieren. Zudem fördert die Beleuchtung das Pflanzenwachstum.

Unser Tipp: Bevor Sie die Technik zum Laufen bringen, muss das Aquarium noch mit Wasser befüllt werden. Dabei gehen Sie behutsam vor, da ansonsten die neue Einrichtung aufgewirbelt wird. Nutzen Sie einen Teller und legen Sie diesen in das Aquarium. Nun gießen Sie das Wasser auf den Teller, anstatt auf den Bodengrund. So wird das Wasser behutsam in das frisch eingerichtete Aquarium gegossen.

Ratgeber: Das Aquarium umrüsten

Kann ein Süßwasseraquarium auf Meerwasser umgerüstet werden?

Die Aquaristik zieht mit ihrem Charme zahlreiche Aquarianer in ihren Bann. Gerade Anfänger entscheiden sich oftmals für die Süßwasseraquaristik, da sich um Meerwasserbecken vielerlei Mythen und Stolpersteine ranken. Jedoch kommt dem einen oder anderen Süßwasseraquarianer nach einer Weile der Gedanke, von Süß- auf Salzwasser umzurüsten. Daher die Frage: Kann man ein Aquarium umrüsten?

Die Antwort ist ja. Es ist prinzipiell möglich, ein Süßwasseraquarium auf Salzwasser umzurüsten. Dafür müssen die Stellschrauben neu justiert werden. Was wir damit meinen und wie das geht, erfahren Sie nun.

Andere Bedürfnisse ans Licht

Wer von Süß- zu Meerwasser wechseln will, der sollte die Aquarientechnik neu aufstellen. Hierbei müssen aber nicht ganz von vorne beginnen, da Sie ja bereits über ein Aquarium verfügen. Für die Meerwasseraquaristik brauchen Sie jedoch eine andere Beleuchtung. Im Salzwasserbecken sind ganz andere Bewohner zu finden, als im Süßwasseraquarium. Ein Süßwasserfisch benötigt ein Lichtspektrum, mit dem ein Meereslebewesen nicht gut klar kommt. Korallen, Anemonenfisch und Co. sind auf abweichende Lichtspektren angewiesen. Deshalb tauschen Sie die Beleuchtung einfach aus. Die alten Fassungen der Röhren können Sie wiederverwenden.

Unterschiede der Aquarientechnik

Zudem werden Meerwasseraquarien mit speziellen Technikbecken mit Überlauf und Rückförderpumpe kombiniert. Diese Ausstattung sorgt für eine gute Wasserzirkulation und reichert das Wasser mit Sauerstoff an. Hinzu kommt ein Eiweißabschäumer. Dieser entlastet das Ökosystem im Aquarium, da er das Wasser mittels Aufschäumen säubert. Durch den Schaum werden Schadstoffe gefangen und eingeschlossen. Der Schaum treibt an die Wasseroberfläche und wird einfach abgeschöpft.

Für das Umrüsten auf Meerwasser ist der Einsatz von Strömungspumpen wichtig. Sie sind nötig, um im Aquarium die natürlichen Gegebenheiten nachzustellen. Im offenen Meer gibt es Naturgewalten wie etwa meterhohe Wellen und starke Strömungen. Mit solchen Strömungspumpen wird die Natur im kleineren Rahmen imitiert. Dabei wird das Wasser umgewälzt. Als Richtwert gilt eine 20-fache stündliche Umwälzung des Wasservolumens.

Wärmen und Kühlen

Während das Heizen bzw. Kühlen beim Süßwasseraquarium nicht immer Pflicht ist, darf es beim Meerwasserbecken nicht fehlen. Immerhin sollte im Meerwasseraquarium eine konstante Temperatur von 25°C herrschen. Damit wird im Winter geheizt und im Sommer nach Bedarf gekühlt. Zur Kühlung gibt es spezielle Lüfter und Kühlaggregate.

Schließlich unterscheidet sich auch die Einrichtung des Meerwasserbeckens und muss bei einer Umrüstung angepasst werden. Denn ein Salzwasseraquarium benötigt sogenanntes Lebendgestein, Kies und Sand. Diese Aspekte dienen als biologische Filter und halten die Wasserwerte stabil. Empfehlenswert sind löchrige Steine, da poröse Steine viel Platz für nützliche Bakterien und Kleinstlebewesen bieten.

Der Weg zum ersten eigenen Aquarium

Die Aquaristik ist ein facettenreiches Hobby, bei dem es viel zu beobachten gibt. Im Aquarium erwarten Sie faszinierende Unterwasserlandschaften bis hin zu außergewöhnlichen Tieren mit ihren speziellen Verhaltensweisen. Doch wie gelingt der Schritt in die Welt der Aquarianer? Genau diese Frage beantworten wir in unserem heutigen Blogbeitrag.

Schritt 1: Das Aquarium

Zur Basis der Aquaristik gehört selbstverständlich das Aquarium. Der Gedanke, dass die Haltung von Fischen nicht viel Platz benötigt und ein rundes Wasserglas reichen würde, ist ein Irrglaube. Denn runde Aquarien reflektieren Echos aus jeglicher Richtung, sodass sich die Fische in dem Becken nicht zurechtfinden.  Daher greifen Sie bitte ausschließlich auf rechteckige Aquarien zurück. Wenn die Behälter rechteckig sind, werden Schallwellen nicht gleichmäßig reflektiert und die Fische können Hindernisse, Fressfeinde und Ähnliches problemlos orten.

Große Fische brauchen ein großes Aquarium.

Neben der Form spielt auch die Größe eine wichtige Rolle. Hierbei ist ebenfalls ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Aquaristik ein Hobby für wenig Platz ist. Immerhin stellt das Aquarium den Lebensraum der von Ihnen zu betreuenden Wasserbewohner da. Wer sich eine richtige Unterwasserlandschaft gestalten möchte und größere Fische pflegen will, der braucht ein entsprechend großes Aquarium. Zudem erleichtert ein großes Aquarium ungemein die Stabilität der Wasserwerte. Je größer der Behälter, desto stabiler die Werte.

Allerdings gibt es auch in der Aquaristik kleinere Becken, die sogenannten Nano-Aquarien. Sie bilden eine Sonderform und sind für sehr kleine Tiere wie Zwergkrebse und Schnecken konzipiert. Wer nicht gerade mit der Nano-Aquaristik einsteigen will, der wählt am besten ein Aquarium mit 100 cm Kantenlänge. Sollten Sie jedoch bereits eine bestimmte Fischsorte favorisieren, die Sie pflegen wollen, dann sollte die Größe des Aquariums direkt an die Ausmaße der Fische angepasst werden.

Der richtige Standort

Für den perfekten Standort des Aquariums müssen einige Faktoren beachtet werden. Dazu gehört das Sonnenlicht. Direktes Sonnenlicht gilt es zu vermeiden. Das Licht heizt das Wasser unkontrolliert auf und schadet den Fischen, den Pflanzen und der Wasserqualität. Ebenso ungeeignet ist die Nähe zu einer Tür oder Lautsprechern.

Wählen Sie einen ruhigeren Standort, den Sie bequem vom Sofa oder Esstisch aus beobachten können. Die Tiere fühlen sich wohl, wenn nicht den ganzen Tag Trubel an der Aquarienscheibe herrscht.

Platzieren Sie das Aquarium auf einen geeigneten Unterschrank. In der Regel gibt es passende Aquarien-Schrank-Kombinationen. Wollen Sie den Schrank selber wählen, achten Sie auf seine Belastbarkeit. Immerhin wiegt ein Liter Wasser ein Kilogramm. Hinzu kommen die Dekoration und die Technik, die ebenfalls einige Kilos wiegen.

Nun geht`s an die Technik

Ein Aquarium ist ein künstlich angelegtes Gewässer. Damit alles geregelt und im Gleichgewicht abläuft, braucht es die passende Aquarientechnik. Für ein ausgewogenes Ökosystem im Aquarium benötigen Sie einen Filter. Er ist das A und O eines intakten Aquariums. Der Filter wälzt das Wasser im Becken um. Währenddessen  arbeiten reinigende Bakterien auf Hochtouren und bauen giftige Ausscheidungen ab. Zudem wird durch die Wasserumwälzung das Algenwachstum eigedämmt.

Ein Anhängefilter wird einfach an die Rückwand des Aquariums gehangen.

Bei Aquarien bis 120 Liter Wasservolumen kann ein Innenfilter genutzt werden. Diesen montieren Sie an die Rückwand des Aquariums. Mit Unterwasserpflanzen und etwas Dekoration gelingt es gut, den Filter zu kaschieren. Sollten Sie ein voluminöseres Aquarium wählen, ist ein Außenfilter zu empfehlen. Solche Filter sind entsprechend der Aquariumsmaße größer und werden im Unterschrank aufbewahrt. Der Außenfilter wird mittels Schläuchen mit dem Aquarienwasser verbunden. Im Inneren des Filters befindet sich eine Pumpe, die das Wasser zirkulieren lässt und es entsteht ein intakter Filterkreislauf.

Ein weiteres Element der Aquarientechnik ist der Heizstab. Dabei wärmt er nicht das Wasser auf, sondern soll eine gewisse Temperatur konstant halten. Der Heizstab und seine zu leistende Funktion werden an die jeweilige Fischart angepasst. Sollten Sie ein Kaltwasseraquarium pflegen wollen, kann gegebenenfalls komplett auf den Heizstab verzichtet werden. Soll das Wasser allerdings gleichmäßig in einem Bereich zwischen 24 und 26°C bleiben, ist ein Heizstab ideal. Immerhin sind Fische bei Temperaturdifferenzen recht empfindlich.

Beleuchtung im Aquarium

Damit Sie alles im Blick haben und die Tiere einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus bekommen, darf die Beleuchtung nicht fehlen. Die Aquarienbeleuchtung imitiert das Sonnenlicht und trägt zur Gesundheit der Fische sowie der Pflanzen bei. Dementsprechend beträgt die ideale Beleuchtungszeit zwischen 10 und 12 Stunden. Mit einer Zeitschaltuhr kann die Beleuchtung gleichmäßig gesteuert werden.

Üblicherweise werden Tageslichtröhren in kalt- sowie warmweißem Lichtspektrum genutzt. Doch es gibt auch sogenannte Colorleuchten, die die Farben der Fische stärker herausholen sollen. Wer die Beleuchtungsintensität verdoppeln will, sollte auf Reflektoren setzen. Auf diese Weise wird es heller, aber der Energieverbrauch bleibt gleich. Allerdings ist diese Methode nur geeignet, wenn die Beleuchtungsintensität für den jeweiligen Fischbesatz geeignet ist.  

Die Einrichtung: „Home sweet Home“

Mit der Einrichtung wird das Aquarium individuell.

Sobald die Basis steht, kann es an die Einrichtung gehen. Dabei hängen die Details vom gewünschten Tierbesatz ab. Doch es gibt einige generelle Aspekte, die zur Aquariumseinrichtung gehören. Dazu zählt der Bodengrund. Dieser besteht aus zwei Schichten. Die erste Schicht bildet ein Nährstoffboden. Er nimmt ungefähr 1/3 des gesamten Bodenvolumens ein und sorgt für ausreichend Nährstoffe für die Unterwasserpflanzen. Hierauf wird eine ca. 4 bis 6 cm dicke Schicht aus abgerundetem Kies gefüllt. Der Kies hat einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter und verhindert, dass der Nährstoffboden aufgewirbelt werden kann. Es gibt zahlreiche Farben beim Kies, sodass individuelle Vorlieben erfüllt werden können.

Bei manchen Fischen (z.B. Buntbarsch oder Diskusfisch) wird statt des Kieses feiner Sand verwendet. Dabei wird eine maximal zwei Zentimeter dicke Sandschicht aufgetragen, die regelmäßig gesäubert werden muss.

Ein weiteres Einrichtungselement sind die Aquarienpflanzen. Sie tragen einen Großteil zur Wasserqualität bei und sollten nicht fehlen. Sie sind quasi die Lunge des Aquariums. Am besten werden zwei bis drei Wasserpflanzen je 10 Liter Wasservolumen gepflanzt. Die Wurzeln werden in den Nährstoffboden gesetzt und mit dem Kies fixiert. Aquarienpflanzen gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben. So entstehen einzigartige Landschaften, die die Wasserwerte stabilisieren.

Schließlich kann Dekoration zum Einsatz kommen. Diese reicht von Steinen über Wurzeln bis hin zu Skulpturen aus Keramik. Damit es ein einheitliches Bild im Aquarium gibt, kann die Rückwand von außen mit einer Folie beklebt oder direkt mit einer Strukturrückwand ausgestattet werden.

Das Wasser kann kommen

Startersets sorgen für kristallklares Wasser.

Sobald das Aquarium fertig eingerichtet ist, füllen Sie es mit Wasser. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Leitungswasser enthält oftmals Rückstände von Desinfektionsmitteln oder Schwermetallen. Deshalb sollten die Stoffe mit einem Wasseraufbereiter beseitigt werden. Zudem lohnen sich Filterstarterbakterien. Diese sorgen dafür, dass der Selbstreinigungsprozess des Wassers aktiviert wird. Mit einem Wassertest überprüfen Sie regelmäßig die Wasserwerte. Das Aquarium soll mindestens zehn Tage für sich stehen. Das heißt, es kommen noch keine tierischen Bewohner hinein. In dieser sogenannten Einlaufphase justieren Sie die Technik und die Bakterien beginnen mit ihrer Arbeit. Erst, wenn die Wasserwerte nach diesen 10 Tagen für weitere 3 Tage hintereinander stabil waren, können die ersten robusten Bewohner einziehen. Je länger Sie mit dem Fischbesatz warten, desto besser ist das Ökosystem eingefahren.