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Jetzt wird gelötet – Löten für Anfänger

Das Löten gehört zu den unentbehrlichen Arbeiten rund um Elektronik. Denn beim Löten werden zwei Teile miteinander verbunden, um Strom oder Wärme zu leiten. Diese Verbindung geschieht unter dem Einsatz von hohen Temperaturen. Daher kann auch von einer Verschmelzung gesprochen werden. Mit etwas Übung und Geduld kann jeder Löten lernen.

Doch nicht nur die Elektronik nutzt diese Technik, sondern auch andere Bereiche machen sich ähnliche Verfahren zu Nutze. Welche Bereiche das sind und was Sie über das Löten wissen sollten, erfahren Sie im heutigen Blogbeitrag.

Unterschiede beim Löten

Für Elektronik wird das Weichlöten genutzt.

Löten ist nicht gleich Löten. Zwar hat die Technik immer das Resultat, dass zwei Materialien miteinander verbunden werden, doch die Arbeitsweisen unterscheiden sich. Hierfür ist die Schmelztemperatur des sogenannten Lotes entscheidend. Dabei handelt es sich um das Material, dass während des Lötens verflüssigt wird und die beiden Hauptmaterialien miteinander verbindet. Werden beim Schmelzen des Lotes unter 450 °C erreicht, wird vom Weichlöten gesprochen. Hierbei wird das Lot meist schon in einem Temperaturbereich von 180 °C bis 250 °C flüssig. Dieses Verfahren wird für Elektronik verwendet.

Dahingegen gibt es eine weitere Technik, bei der höhere Temperaturen ab 450 °C notwendig sind. Damit ist das sogenannte Hartlöten gemeint. Bei dieser Vorgehensweise werden Materialien wie Silber, Kupfer, Stahl oder Messing in stabile Verbindungen gebracht. Aufgrund des hohen Schmelzpunktes sind Verbindungen, die beim Hartlöten entstehen, thermisch höher belastbar.

Zusätzlich existiert in der Industrie ein Lötverfahren mit über 900°C, welches im Privatgebrauch nicht angewendet wird.

Löten verbindet

Ohne das Lot gibt es kein Löten. Beim Lot wird umgangssprachlich auch vom Lötzinn gesprochen. Das liegt an der typischen Zusammensetzung für das Weichlöten. Immerhin besteht das Lot hierfür hauptsächlich aus Zinn. Zudem beinhaltet das Lot andere Materialien wie zum Beispiel Silber, Blei, Zink, Kupfer und Antimon. Neben diesen Inhaltsstoffen enthält das Lot ein Flussmittel, welches das Oxidieren bei der Verarbeitung verhindert. Als Flussmittel wird meist Kolophonium verwendet.

Für das Lot kann kein exakter Schmelzpunkt genannt werden, da es sich um Legierungen handelt. Deshalb verfügt das Lot über einen Schmelzbereich. Für das Löten erwerben Sie im Handel Lötdraht. Dieser dient als Lot und wird in unterschiedlichen Stärken angeboten. Beispielsweise ist ein Draht mit einer Stärke zwischen 1 bis 1,5 mm gut für den Einsatz in der Elektronik geeignet. Zusätzlich zum Lötdraht ist auch eine Paste zum Löten erhältlich.

Das Lot kann auch verschiedenen chemischen Elementen bestehen.

Damit Sie wissen, welche Materialien sich im Lötdraht befinden, tragen die Drahtspulen Kurzkennzeichen. Zum Beispiel finden Sie dort „PbSn40“. Das sagt Ihnen, dass das Lot zu 60 % aus Blei besteht und 40 % Zinn enthält. Es gibt auch Drähte mit mehr als zwei Inhaltsstoffen. Hierzu gehört Sn50PbCu. Aus dieser Kennzeichnung lesen Sie eine Zusammensetzung aus 50 % Zinn, 49 % Blei und 1 % Kupfer heraus.

Hinweis: Sn = Zinn, Pb = Blei, Cu = Kupfer, Ag = Silber, Sb = Antimon

Das richtige Werkzeug

Zum Löten braucht es die richtige Ausstattung.

Um mit dem Löten zu starten, brauchen Sie geeignetes Werkzeug. Immerhin sollen Legierungen geschmolzen werden. Hierfür eignen sich ein Lötkolben oder eine Lötpistole. Die meist verbreitete Variante ist der Lötkolben. Er ist ein gern genutztes Hilfsmittel bei Arbeiten mit gedruckten Schaltungen. Der Kolben verfügt über einen praktischen Griff und seine Spitze besteht aus Metall. Seinen Strom erhält der Lötkolben via Akku, mittels Kabel samt Steckdose oder einer temperaturgeregelten Lötstation. Demnach wird die Spitze elektrisch erhitzt.

Während der Kolben wie ein Stift in der Hand liegt, wird die Lötpistole anders gehändelt, wie der Name bereits verrät. Durch ihre ergonomische Form wird die Pistole anders gehalten und bei längeren Löteinheiten als komfortabler empfunden. Die Lötpistole verfügt über eine schlaufenförmige Spitze. Diese wird durch hohen Strom erhitzt, der gleichmäßig durch die Schlaufe fließt.

Doch ob Lötkolben oder -pistole, mit beiden Varianten lässt sich richtig löten.

Bereiten Sie das Löten vor

Jetzt ist es so weit: Sie haben alle Arbeitsgeräte Zuhause und wollen zum ersten Mal Löten. Dafür bereiten Sie den Arbeitsplatz und die Materialien vor. Zunächst säubern Sie die zu verlötenden Teile. Hierbei können Feilen, Alkohol oder Schleifpapier zum Einsatz kommen. Anschließend überprüfen Sie die Spitze des Lötgeräts. Es sollte ebenfalls sauber sein. Nun prüfen Sie, ob Ihr Lot mit der Leistung des Kolbens bzw. der Pistole vereinbar ist. Entspricht die Leistung nämlich nicht dem Schmelzbereich des Lotes, wird es nichts mit dem Löten.

Schließlich legen Sie eine Unterlage aus, die den Tropfen von geschmolzenem Zinn Stand hält. Hinzu kommt eine Ablage, der hohe Temperaturen nichts ausmachen. Darauf wird das Lötgerät bei Bedarf abgelegt. Ebenso halten Sie einen Schraubstock sowie einen feuchten Schwamm bereit.

Final schließen Sie das Lötgerät an und bringen es auf Betriebstemperatur.

Das Löten beginnt

Während sich das Lötgerät erhitzt, bringen Sie die zu verlötenden Elemente in ihre Position. Dafür eignet sich der Schraubstock, da er alles festhält und nichts verrutschen kann. Noch exakter wird das Löten, wenn die zu verlötenden Teile schon vorher provisorisch miteinander verbunden werden. Beispielsweise wickeln Sie Drähte so ineinander, dass die Elemente fest aneinander halten. Alternativ nutzen Sie Zinn und überziehen die sich berührenden Flächen leicht mit dem Material. Dafür erhitzen Sie den Zinn mit der Lötspitze und streichen etwas von dem Material auf die Kontaktflächen.

Das Lot wird an die Lötspitze gehalten und schmilzt.

Sobald alles in Position ist, kann das eigentliche Löten beginnen. Prüfen Sie, ob die Lötspitze heiß genug ist. Dafür halten Sie die Spitze an den Lötdraht. Schmilzt das Lot sofort, dann ist alles bereit. Nun wird die Lötspitze dort hingehalten, wo Sie eine Verbindung schaffen wollen. Der Lötdraht wird zwischen die Spitze und das Werkstück geführt. Der Draht schmilzt und landet auf die zu verlötenden Segmente. Führen Sie den Draht behutsam nach und benetzen Sie die zu verbindenden Elemente vollständig. Anschließend betrachten Sie Ihre Arbeit und prüfen, ob wirklich alles mit dem Lot versehen ist. Währenddessen wird das Lot bereits erstarren.

Unser Tipp: Drehen Sie die Lötstation nicht direkt auf volle Hitze. Gerade beim Weichlöten ist Vorsicht besser. Eine geringere Hitze mit einer kurzen Kontaktzeit ist beim Weichlöten optimal.

Zu viel Hitze kann zum sogenannten Hitzetod der Bauteile führen. Daher sollte der Lötvorgang nur maximal 5 Sekunden andauern. Allerdings ist auch zu geringe Hitze schlecht. Dadurch entstehen instabile Lötstellen, die schnell brechen. Jedoch können kalte Lötstellen repariert werden, indem der Lötvorgang wiederholt wird.

Der Weg zum ersten eigenen Aquarium

Die Aquaristik ist ein facettenreiches Hobby, bei dem es viel zu beobachten gibt. Im Aquarium erwarten Sie faszinierende Unterwasserlandschaften bis hin zu außergewöhnlichen Tieren mit ihren speziellen Verhaltensweisen. Doch wie gelingt der Schritt in die Welt der Aquarianer? Genau diese Frage beantworten wir in unserem heutigen Blogbeitrag.

Schritt 1: Das Aquarium

Zur Basis der Aquaristik gehört selbstverständlich das Aquarium. Der Gedanke, dass die Haltung von Fischen nicht viel Platz benötigt und ein rundes Wasserglas reichen würde, ist ein Irrglaube. Denn runde Aquarien reflektieren Echos aus jeglicher Richtung, sodass sich die Fische in dem Becken nicht zurechtfinden.  Daher greifen Sie bitte ausschließlich auf rechteckige Aquarien zurück. Wenn die Behälter rechteckig sind, werden Schallwellen nicht gleichmäßig reflektiert und die Fische können Hindernisse, Fressfeinde und Ähnliches problemlos orten.

Große Fische brauchen ein großes Aquarium.

Neben der Form spielt auch die Größe eine wichtige Rolle. Hierbei ist ebenfalls ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Aquaristik ein Hobby für wenig Platz ist. Immerhin stellt das Aquarium den Lebensraum der von Ihnen zu betreuenden Wasserbewohner da. Wer sich eine richtige Unterwasserlandschaft gestalten möchte und größere Fische pflegen will, der braucht ein entsprechend großes Aquarium. Zudem erleichtert ein großes Aquarium ungemein die Stabilität der Wasserwerte. Je größer der Behälter, desto stabiler die Werte.

Allerdings gibt es auch in der Aquaristik kleinere Becken, die sogenannten Nano-Aquarien. Sie bilden eine Sonderform und sind für sehr kleine Tiere wie Zwergkrebse und Schnecken konzipiert. Wer nicht gerade mit der Nano-Aquaristik einsteigen will, der wählt am besten ein Aquarium mit 100 cm Kantenlänge. Sollten Sie jedoch bereits eine bestimmte Fischsorte favorisieren, die Sie pflegen wollen, dann sollte die Größe des Aquariums direkt an die Ausmaße der Fische angepasst werden.

Der richtige Standort

Für den perfekten Standort des Aquariums müssen einige Faktoren beachtet werden. Dazu gehört das Sonnenlicht. Direktes Sonnenlicht gilt es zu vermeiden. Das Licht heizt das Wasser unkontrolliert auf und schadet den Fischen, den Pflanzen und der Wasserqualität. Ebenso ungeeignet ist die Nähe zu einer Tür oder Lautsprechern.

Wählen Sie einen ruhigeren Standort, den Sie bequem vom Sofa oder Esstisch aus beobachten können. Die Tiere fühlen sich wohl, wenn nicht den ganzen Tag Trubel an der Aquarienscheibe herrscht.

Platzieren Sie das Aquarium auf einen geeigneten Unterschrank. In der Regel gibt es passende Aquarien-Schrank-Kombinationen. Wollen Sie den Schrank selber wählen, achten Sie auf seine Belastbarkeit. Immerhin wiegt ein Liter Wasser ein Kilogramm. Hinzu kommen die Dekoration und die Technik, die ebenfalls einige Kilos wiegen.

Nun geht`s an die Technik

Ein Aquarium ist ein künstlich angelegtes Gewässer. Damit alles geregelt und im Gleichgewicht abläuft, braucht es die passende Aquarientechnik. Für ein ausgewogenes Ökosystem im Aquarium benötigen Sie einen Filter. Er ist das A und O eines intakten Aquariums. Der Filter wälzt das Wasser im Becken um. Währenddessen  arbeiten reinigende Bakterien auf Hochtouren und bauen giftige Ausscheidungen ab. Zudem wird durch die Wasserumwälzung das Algenwachstum eigedämmt.

Ein Anhängefilter wird einfach an die Rückwand des Aquariums gehangen.

Bei Aquarien bis 120 Liter Wasservolumen kann ein Innenfilter genutzt werden. Diesen montieren Sie an die Rückwand des Aquariums. Mit Unterwasserpflanzen und etwas Dekoration gelingt es gut, den Filter zu kaschieren. Sollten Sie ein voluminöseres Aquarium wählen, ist ein Außenfilter zu empfehlen. Solche Filter sind entsprechend der Aquariumsmaße größer und werden im Unterschrank aufbewahrt. Der Außenfilter wird mittels Schläuchen mit dem Aquarienwasser verbunden. Im Inneren des Filters befindet sich eine Pumpe, die das Wasser zirkulieren lässt und es entsteht ein intakter Filterkreislauf.

Ein weiteres Element der Aquarientechnik ist der Heizstab. Dabei wärmt er nicht das Wasser auf, sondern soll eine gewisse Temperatur konstant halten. Der Heizstab und seine zu leistende Funktion werden an die jeweilige Fischart angepasst. Sollten Sie ein Kaltwasseraquarium pflegen wollen, kann gegebenenfalls komplett auf den Heizstab verzichtet werden. Soll das Wasser allerdings gleichmäßig in einem Bereich zwischen 24 und 26°C bleiben, ist ein Heizstab ideal. Immerhin sind Fische bei Temperaturdifferenzen recht empfindlich.

Beleuchtung im Aquarium

Damit Sie alles im Blick haben und die Tiere einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus bekommen, darf die Beleuchtung nicht fehlen. Die Aquarienbeleuchtung imitiert das Sonnenlicht und trägt zur Gesundheit der Fische sowie der Pflanzen bei. Dementsprechend beträgt die ideale Beleuchtungszeit zwischen 10 und 12 Stunden. Mit einer Zeitschaltuhr kann die Beleuchtung gleichmäßig gesteuert werden.

Üblicherweise werden Tageslichtröhren in kalt- sowie warmweißem Lichtspektrum genutzt. Doch es gibt auch sogenannte Colorleuchten, die die Farben der Fische stärker herausholen sollen. Wer die Beleuchtungsintensität verdoppeln will, sollte auf Reflektoren setzen. Auf diese Weise wird es heller, aber der Energieverbrauch bleibt gleich. Allerdings ist diese Methode nur geeignet, wenn die Beleuchtungsintensität für den jeweiligen Fischbesatz geeignet ist.  

Die Einrichtung: „Home sweet Home“

Mit der Einrichtung wird das Aquarium individuell.

Sobald die Basis steht, kann es an die Einrichtung gehen. Dabei hängen die Details vom gewünschten Tierbesatz ab. Doch es gibt einige generelle Aspekte, die zur Aquariumseinrichtung gehören. Dazu zählt der Bodengrund. Dieser besteht aus zwei Schichten. Die erste Schicht bildet ein Nährstoffboden. Er nimmt ungefähr 1/3 des gesamten Bodenvolumens ein und sorgt für ausreichend Nährstoffe für die Unterwasserpflanzen. Hierauf wird eine ca. 4 bis 6 cm dicke Schicht aus abgerundetem Kies gefüllt. Der Kies hat einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter und verhindert, dass der Nährstoffboden aufgewirbelt werden kann. Es gibt zahlreiche Farben beim Kies, sodass individuelle Vorlieben erfüllt werden können.

Bei manchen Fischen (z.B. Buntbarsch oder Diskusfisch) wird statt des Kieses feiner Sand verwendet. Dabei wird eine maximal zwei Zentimeter dicke Sandschicht aufgetragen, die regelmäßig gesäubert werden muss.

Ein weiteres Einrichtungselement sind die Aquarienpflanzen. Sie tragen einen Großteil zur Wasserqualität bei und sollten nicht fehlen. Sie sind quasi die Lunge des Aquariums. Am besten werden zwei bis drei Wasserpflanzen je 10 Liter Wasservolumen gepflanzt. Die Wurzeln werden in den Nährstoffboden gesetzt und mit dem Kies fixiert. Aquarienpflanzen gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben. So entstehen einzigartige Landschaften, die die Wasserwerte stabilisieren.

Schließlich kann Dekoration zum Einsatz kommen. Diese reicht von Steinen über Wurzeln bis hin zu Skulpturen aus Keramik. Damit es ein einheitliches Bild im Aquarium gibt, kann die Rückwand von außen mit einer Folie beklebt oder direkt mit einer Strukturrückwand ausgestattet werden.

Das Wasser kann kommen

Startersets sorgen für kristallklares Wasser.

Sobald das Aquarium fertig eingerichtet ist, füllen Sie es mit Wasser. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Leitungswasser enthält oftmals Rückstände von Desinfektionsmitteln oder Schwermetallen. Deshalb sollten die Stoffe mit einem Wasseraufbereiter beseitigt werden. Zudem lohnen sich Filterstarterbakterien. Diese sorgen dafür, dass der Selbstreinigungsprozess des Wassers aktiviert wird. Mit einem Wassertest überprüfen Sie regelmäßig die Wasserwerte. Das Aquarium soll mindestens zehn Tage für sich stehen. Das heißt, es kommen noch keine tierischen Bewohner hinein. In dieser sogenannten Einlaufphase justieren Sie die Technik und die Bakterien beginnen mit ihrer Arbeit. Erst, wenn die Wasserwerte nach diesen 10 Tagen für weitere 3 Tage hintereinander stabil waren, können die ersten robusten Bewohner einziehen. Je länger Sie mit dem Fischbesatz warten, desto besser ist das Ökosystem eingefahren.

Airbrush für Anfänger

Willkommen in der Welt der Farben!

Sie sind gerne kreativ? Malen, Zeichnen und Fotografieren sind Themen, die Sie interessieren? Wenn ja, haben Sie sich denn auch schon mit Airbrush beschäftigt? Denn Airbrush ist eine andere Art der Kunst, bei der die vielfältigsten Werke entstehen können. Ob Möbel, Leinwände, Figuren, Fahrzeuge, Instrumente, Torten, Fingernägel oder Make-up – mit Airbrush kann (fast) alles besprüht werden.

Was ist Airbrush?

Wortwörtlich übersetzt handelt es sich beim Airbrush um einen Luftpinsel. Allerdings hat sich der englische Begriff „Airbrush“ durchgesetzt. Damit ist ein Spritzgerät gemeint, durch das flüssige Farbe gezielt gesprüht werden kann. Solch ein Spritzgerät ist mit einem Luftschlauch an einem elektrisch betriebenen Kompressor angeschlossen. Dadurch entsteht ein Luftdruck, der ein feines Zerstäuben der flüssigen Farbe ermöglicht. An diesem Spritzgerät befindet sich entweder ein befestigter Behälter oder ein aufgesetzter Becher, in dem die Farbe enthalten ist.

Der Becher wird oberhalb des Geräts aufgesetzt und bedient sich des Fließsystems. Ist die Farbe unterhalb des Gerätes angesetzt, handelt es sich um ein Saugsystem. Airbrush unterscheidet sich von Lackier- sowie Spritzpistolen durch die sehr feinen Düsen, die einen Einsatzbereich von 0,15 und 0,6 mm ermöglichen, was bei anderen Pistolen nicht der Fall ist. Die Luft- und Farbzufuhr werden via Hebel reguliert und erst an der Düsenspitze zusammengeführt.

Freie Bahn für die Kreativität.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Was Airbrush so besonders macht: Die Pistole berührt nicht den Untergrund. Dadurch kann (fast) jedes Material und jede Oberfläche bemalt werden. Zudem sind sehr feine Arbeiten möglich. Durch die Pistole wird die Farbe dünn, schnell sowie gleichmäßig aufgetragen. Bei gekonnter Auftragung der Farbe, ist diese direkt trocken. Dadurch können atemberaubende Schattierungen und weiche Farbübergänge geschaffen werden. Mittels Schablonentechniken können ebenfalls harte Kanten und Muster hergestellt werden. Airbrush ist in der freien Kunst sehr beliebt, um fotorealistische Effekte zu erzielen.

Welches Zubehör brauchen Anfänger?

Das Airbrush-Gerät ist das A und O.

Das wichtigste Zubehör ist das Airbrush-Gerät. Die auf dem Markt erhältlichen Geräte unterscheiden sich durch ihre Nadelgrößen, Düsen, die Farbzufuhr und den Grad ihrer Bedienbarkeit. Beim Bedienen gibt es Unterschiede in einfacher Hebelfunktion, doppelter Hebelfunktion und gekoppelter bzw. kontrollierter Hebelfunktion. Zum weiteren Equipment gehört der Kompressor. Er variiert in Lautstärke, Gewicht und Leistungsstärke.

Ein essentielles Zubehör ist auch die Airbrush-Farbe. Vor allem dünne Flüssigkeiten eignen sich sehr gut zum Airbrushen. Abhängig vom Einsatzgebiet gibt es spezielle Farben. Diese sind dann für die Verwendung auf Kunststoff, Papier, Metall, Leinwand, Textilien, Torten oder dem Körper geeignet. Wenn nicht auf vorgemischte Farben zurückgegriffen wird, braucht es zusätzlich einen Verdünner. Damit das Farbesprühen funktioniert, ist ein Schlauch notwendig. Dieser verbindet den Kompressor mit der Pistole. Letztlich gehört noch ein Halter zur Grundausstattung. Dort wird das Airbrush-Gerät abgelegt, wenn es nicht in Gebrauch ist.

Der Airbrush Kompressor

Der Kompressor ist dafür zuständig, den Luftdruck konstant zu halten, um ein gleichmäßiges Sprühbild zu erzeugen.  Am besten ist ein ölfreier Kompressor, da dieser leichter zu reinigen und meist wartungsfrei ist. Hat der Kompressor einen Lufttank, muss das Gerät nicht dauerhaft angeschaltet bleiben, um den Luftdruck aufrecht zu halten. Ein guter Kompressor sollte über einen Wasserabschneider verfügen. Dieser sorgt dafür, dass kein Wasser in die Druckluft gelangt. Ansonsten kommt es zu einem unregelmäßigen Spritzbild der Farbe und Kleckse können entstehen.

Ein Kompressor ist gut für das Airbrushen geeignet, wenn er im Bereich von 1,5 bis 2,2 Bar eingestellt werden kann. Damit erzeugt er den passenden Luftdruck. Um den Druck genau zu bestimmen, sollte der Kompressor ein Nanometer bzw. eine Druckanzeige haben. Bei der Wahl des Airbrush Kompressors spielt die Lautstärke eine untergeordnetere Rolle. Zwar sind leisere Geräte angenehmer für das Arbeitsklima, doch solange ein Lufttank vorhanden ist, kann die Lautstärke ignoriert werden.

Jetzt wirds bunt!

Bunt, bunter, Airbrush!

Für das Airbrushen sind so gut wie alle Farben geeignet. Doch gerade am Anfang sollte sich erst an Sprühbild, Farbkonsistenz und Farbeigenschaften herangetastet werden. Am besten steigen Sie mit Acrylfarbe ein. Diese wird normal verdünnt und ergibt ein harmonisches Sprühbild. Farben mit ätzender Wirkung sollten nicht beim Airbrush verwendet werden. Denn ätzende Farben greifen die Dichtungen der Airbrush-Pistole an. Lacke sind eher etwas für Profis. Sie benötigen eine spezielle Vorbereitung, da sie ansonsten bereits in der Düse trocknen können. Um Farben zu mischen braucht es Wasser bzw. Farbverdünner, einen verschließbaren Behälter sowie eine Pipette. Mit dem verschließbaren Behälter wird verhindert, dass die gemischten Farben austrocknen. Gut gemischte Farbe hat eine milchige Konsistenz. Um das zu testen, kann die Farbe an die Behälterinnenseite gedrückt werden. Fließt die Farbe von selbst herunter, hinterlässt einen durchsichtigen Farbschleier und es bilden sich keine Tropfen? Dann ist die Mischung ideal.

Noch ein paar Tipps

Wer zum ersten Mal Airbrushen will, sollte auf einem Blatt Papier üben. Dabei bekommen Sie ein Gefühl für die Pistole, das Sprühbild und Sie sehen, ob die Farbe richtig gemischt ist. Wenn Sie sich im Umgang mit der Airbrush-Pistole sicher fühlen, sollten Sie nicht komplett auf die eigentlichen Modelle über gehen. Testen Sie erst, ob die Farbe auf dem jeweiligen Modell hält. Dafür kann z.B. am Rahmen oder einem äußeren Rand geübt werden. Sollte die Farbe nicht halten, kann das Material aufgeraut werden.

Wird das Airbrushen unterbrochen, sollte der Hebel der Maschine immer in die Ausgangslage zurückgeschoben werden. Ansonsten würde die Farbe aus der Düse laufen. Wenn das Airbrush-Gerät auseinander genommen werden sollte, wird die Nadel idealerweise vorne aus der Maschine gezogen. Damit wird verhindert, dass die Farbreste durch das komplette Gerät gezogen werden.